#26 KlimaGoodNews: Das bringt uns die Mehrweg-Pflicht!

Seit Januar gilt in Deutschland die Mehrweg-Angebotspflicht. Mehrweg statt Einweg kann jährlich fast 500.000 Tonnen CO₂ einsparen. Wie läuft’s bisher?

#26 KlimaGoodNews: Das bringt uns die Mehrweg-Pflicht!
Photo by Marc Newberry / Unsplash

Wusstet ihr's? Seit 1. Januar diesen Jahres gilt in Deutschland eine Mehrweg-Angebotspflicht für alle größeren Betriebe mit über 80 m² oder mehr als fünf Angestellten. Zwar besteht noch Aufholbedarf hinsichtlich Umsetzung und Sichtbarkeit von Angeboten, aber ein bedeutender Schritt in Richtung einer Mehrweg-Wende ist damit gegangen. Gemeinnützige Organisationen wie die Deutsche Umwelthilfe oder der WWF setzen sich für die Verbreitung klimaschonender Verpackungen ein und auch Verbraucher:innen wünschen sich laut einer Umfrage einheitliche Mehrwegsysteme.

Wenn eine Mehrweg-Wende eine echte Chance bekommt, sind das vor allem gute Nachrichten für Umwelt und Klima. Denn Einwegverpackungen verursachen massenhaft Abfall sowie einen steigenden Energie- und Ressourcenverbrauch und damit große Mengen an CO₂-Emissionen. Würde beispielsweise alles „Take-away“ nur noch in Mehrweg-Behältnissen verkauft, könnten wir alleine in Deutschland jährlich fast 500.000 t CO₂ einsparen.

Eine generelle Verantwortung gegenüber Plastikherstellung und Plastikmüll ist unabdingbar im Kampf für mehr Klimaschutz - lest in dieser Ausgabe von weiteren Entwicklungen die diesen voran bringen können!

Erste Erfolge und weitere Verstöße: Deutsche Umwelthilfe klagt gegen Starbucks, Rewe und Cinestar zur Einhaltung der Mehrwegangebotspflicht
• DUH erhebt Klagen gegen Konzerne und Franchise-Händler der Ketten Starbucks, Edeka, Rewe, Cinestar und Yormas zur Einhaltung der Mehrwegangebotspflicht • Fehlendes Angebot, kaum Informationen und fehlende Anreize: Erneute DUH-Tests belegen weiterhin katastrophale Umsetzung der Mehrwegangebotspflic…
Hallo Mehrweg! Tschüss Wegwerfgesellschaft!
Würde alles „Take-away“ nur noch in Mehrweg-Behältnissen verkauft, könnten wir alleine in Deutschland jährlich fast 500.000 Tonnen CO2 einsparen und unsere Kunststoffabfälle bis 2040 um fast eine Million Tonnen verringern.

G7 beschleunigt die Klimaschutzziele

Es ist offiziell: Die G7-Staaten haben sich auf einen früheren Zeitplan im Kampf gegen Plastikmüll geeinigt. Ziel ist es, die Plastikverschmutzung bis 2040 zu beenden. Ein riesiger Schritt vorwärts! Aber das ist noch nicht alles. Sie haben auch konkrete Ziele für den Ausbau von Wind- und Solarenergie festgelegt. Bis 2030 sollen gemeinsam rund 150 Gigawatt Offshore-Windleistung und zusätzlich 1000 Gigawatt Photovoltaik installiert werden. Das ist eine echte Power-Bewegung für saubere Energie! Mehr über diese großen Pläne und wie sie unsere Welt verändern könnten, erfährst du hier.

Die G7 staaten Beraten über das gemeinsame Vorgehen.
Die G7 staaten Beraten über das gemeinsame Vorgehen.
G7: Neuer Zeitplan im Kampf gegen Plastikverschmutzung
Die G7- Umweltminister haben sich auf einen früheren Zeitplan im Kampf gegen Plastikmüll geeinigt. Auch bei den erneuerbaren Energien gibt es ehrgeizige Pläne - allerdings teilweise ohne einen konkreten Zeitrahmen.

Weniger Plastik, mehr Verantwortung: Die neue Plastikabgabe

pile of disposable cups and glass bottle on trash can
Photo by Artem Labunsky / Unsplash

Grünes Licht für weniger Plastik! Der Bundestag berät über die Einführung einer Plastikabgabe für Unternehmen, die Einwegplastik herstellen. Die Idee dahinter? Hersteller:innen sollen mehr Verantwortung für ihre Produkte tragen und dabei helfen, die Umweltverschmutzung durch Plastikmüll zu verringern. Es geht um alles, was nur einmal benutzt und dann weggeworfen wird - vom Plastikbecher bis zur Tragetasche. Die Abgabe wird in einen speziellen Fonds fließen, der die Kommunen bei der Müllentsorgung unterstützen soll. Und das Beste daran? Die Hoffnung ist, dass die Plastikabgabe die Menge an Einwegplastik eindämmen und somit auch die CO₂-Emissionen bei der Kunststoffherstellung reduzieren wird. Klar ist, dass diese Veränderungen nicht über Nacht geschehen werden. Doch Schritt für Schritt geht es in die richtige Richtung - hin zu einer grüneren und saubereren Zukunft. Mehr dazu beim ZDF.

Gesetz gegen Einwegplastik: Das soll die Abgabe bringen
Hersteller von Einwegplastik sollen zur Kasse gebeten werden. Was soll das bringen? Steigen dadurch die Preise? Die wichtigsten Antworten.

🎊 Earthly Delights

Einwegplastik-Verbot: Kanada und Sri Lanka schützen Umwelt und Tiere

Kanada und Sri Lanka haben Maßnahmen eingeleitet, um die Nutzung von Einwegplastik einzuschränken und so die Umweltverschmutzung zu reduzieren.

Die Bewohner:innen Kanadas produzieren jährlich rund drei Millionen Tonnen Plastikmüll, von denen nur neun Prozent recycelt werden. Um dieses Problem zu bekämpfen, hat die Regierung ein schrittweises Verbot von Plastikprodukten, wie Tüten, Plastikgeschirr und -besteck oder To-go-Kaffeebechern, eingeleitet. Ziel ist es, bis 2030 keinen Plastikmüll mehr zu produzieren.

In Sri Lanka ist das Problem der Plastikverschmutzung besonders akut, da es jedes Jahr zum Tod von Wildtieren, insbesondere Elefanten, führt. Diese Tiere suchen in offenen Mülldeponien nach Nahrung und fressen dabei oft versehentlich Plastik. Als Reaktion darauf hat die Regierung ab Juni 2023 den Verkauf von Einwegplastik verboten. Seit 2017 hatte das Land bereits den Verkauf von nicht biologisch abbaubaren Plastiktüten untersagt.

Beide Länder gehen damit wichtige Schritte, um die Plastikverschmutzung zu reduzieren und Tiere und Umwelt besser zu schützen. Sie verdeutlichen, dass ein Umdenken und Handeln in Bezug auf unseren Plastikkonsum dringend notwendig ist.

Kanada will Plastik schrittweise verbieten
Rund drei Millionen Tonnen Plastikmüll produzieren die Kanadier jedes Jahr - zu viel, findet auch die Regierung: Ein schrittweises Verbot soll das Land zum weltweiten Anführer im Kampf gegen Kunststoff machen. Von Antje Passenheim.
Elefanten suchen auf Mülldeponien in Sri Lanka nach Nahrung
Die Tiere verenden qualvoll nach dem Verschlucken von Plastik

💯 Zahl der Woche

200

200 Tonnen Plastikabfälle hat die niederländische Organisation "The Oceans Cleanup" seit 2018 aus dem Pazifik gefischt!

Mit Hilfe von großen Netzen sammelt sie zwischen dem US-Festland und Hawaii Plastikmüll ein. Das gesammelte Plastik wird anschließend gesammelt an Land gebracht und recycelt.

Leider sind diese Netze nur in der Lage, den an der Wasseroberfläche schwimmenden Müll einzufangen. Laut Stiftung Meeresschutz liegen 70 Prozent des Plastiks im Meer bereits abgesackt auf dem Boden der Weltmeere.

Um die tiefer liegende Meeresschichten zu erreichen, gibt es aber bereits einige interessante Forschungsprojekte. So wird zum Beispiel versucht mithilfe von Robo-Fischen aus dem 3D-Drucker, die mittels ihrer “Kiemen” Mikroplastik herausfiltern, Lösungen zur Reinigung der Weltmeere zu finden.

Mehr zu den Robo-Fischen könnt ihr hier lesen.

“The Ocean Cleanup” sammelt 200 Tonnen Plastikmüll
Die Meere weltweit sind voll mit Plastik. Eine Organisation aus den Niederlanden hat jetzt angefangen, es zu recyceln.
Rettung der Weltmeere? Robo-Fisch aus dem 3D-Drucker frisst Mikroplastik
Unsere Flüsse, Seen und Meere sind stark mit Plastik verschmutzt. Ein Roboter-Fisch soll helfen, indem er Plastikteile im Wasser „auffrisst“.

💪 Challenge der Woche

Bleib deinem Becher treu

In den letzten Jahrzehnten hat die wachsende Coffee-to-go-Kultur die Nutzung von Einwegbechern global dramatisch erhöht, was zu erheblichen Umweltbelastungen führt. Die Menge an Abfall, die durch diese Becher entsteht, ist enorm, und die Auswirkungen auf unsere Umwelt sind verheerend. Die Forderung nach nachhaltigeren Optionen wird immer lauter.

Das Schweizer Start-up Kooky hat ein System entwickelt, das den Verbrauch von Einwegbechern reduzieren soll. Kooky bietet Pfandbecher an, die an speziellen Automaten zurückgegeben werden können. Jeder Becher hat einen QR-Code, der gescannt wird, wenn der Becher zurückgegeben wird.

Eine andere Alternative ist, einen wiederverwendbaren Becher zu nutzen.

Genau hier versuchen wir dich mit unserer Challenge der Woche zu unterstützen.

Nutze, wenn du das nächste Mal einen Kaffee To-Go kaufst, einen wiederverwendbaren Becher.

Durch deinen Mehrwegbecher kannst du gezielt die Umwelt entlasten!

Coffee-to-go: Wo du den Becher jetzt am Automaten zurückgeben kannst
Coffee-to-go ist praktisch – aber nicht im Einwegbecher. Die Pfandbecher von Kooky kannst du nach dem Trinken am Pfandautomat abgeben. Utopia zeigt, wo und wie es funktioniert.