#34 KlimaGoodNews: Unsere Ernährung als Schlüssel zum Klimaschutz!
Unsere Ernährung beeinflusst die Umwelt enorm. Von der Produktion bis zur Entsorgung tragen wir dazu bei. Wie wir konsumieren, kann einen großen Unterschied machen: Pflanzliche Ernährung, weniger Fleisch und Lebensmittelverschwendung sind Schlüsselfaktoren für den Klimaschutz.
Unsere Ernährungsgewohnheiten und die Art und Weise, wie wir Nahrungsmittel produzieren, verarbeiten und entsorgen, haben einen erheblichen Einfluss auf die Umwelt. Weltweit nutzt der Agrar- und Nahrungsmittelsektor mehr als ein Drittel der Landflächen, verbraucht ungefähr 70 Prozent des Wassers und ist für etwa ein Viertel aller Treibhausgasemissionen verantwortlich. Folglich liegen hier für uns als Verbraucher:innen enorme Chancen, unser Handeln positiv zu gestalten, um das Klima zu schützen. Wir können mit jeder Mahlzeit versuchen, unsere Ernährung umweltfreundlicher zu gestalten - sei es durch eine pflanzenbasierte Ernährung, den Konsum von Bio-Lebensmitteln, saisonalen und regionalen Produkten oder die Reduzierung von Lebensmittelverschwendung. Die Entscheidung zu einem bewussten Konsum ist hierbei das Wichtigste.
In der Ernährungswelt zeichnet sich ein Trend hin zu nachhaltigen Ernährungsweisen, die dem Klimaschutz dienen, zunehmend ab und es besteht Hoffnung, dass die Potenziale und klimafreundlichen Alternativen in diesem Sektor immer mehr an Bedeutung gewinnen. Lest in dieser Ausgabe von einigen positiven Entwicklungen hin zu nachhaltigen Ernährungsweisen, und findet vielleicht selber etwas Inspiration!
Groß angelegte Studie enthüllt: Veganismus an der Spitze für Umwelt und Klimaschutz
Die Ergebnisse einer groß angelegten britische Studie zeigen jüngst die Bedeutung unserer Ernährungsentscheidungen für Umwelt und Klima. In der bisher umfassendsten Untersuchung ihrer Art haben Forscher:innen Daten von 55.000 Menschen in Großbritannien und 38.000 Bauernhöfen in 119 Ländern analysiert und verglichen die Umweltauswirkungen veganer, vegetarischer, pescetarischer Ernährungen mit fleischhaltigen Diäten. Ihre Erkenntnisse sind ermutigend!
Veganismus an der Spitze: Ein veganer Ernährungsstil erwies sich als die umweltfreundlichste Option. Treibhausgasemissionen, Wasserverschmutzung und Landnutzung wurden hierbei erheblich reduziert.
Weniger Fleisch, weniger Probleme: Selbst eine moderate Reduzierung des Fleischkonsums - auf nur 50 Gramm pro Tag - führte zu signifikanten Umweltverbesserungen. Die Werte entsprachen denen von Vegetariern und Pescetariern (Menschen, die neben pflanzlichen Lebensmitteln auch Fisch und Meeresfrüchte, manchmal auch Eier und Milch, zu sich nehmen).
Gesetze für den Wandel: Forscher:innen empfehlen die Einführung von Gesetzen zur Verringerung des Fleischkonsums. Nur so ließen sich nationale Klimaziele erreichen.
Die Studie unterstreicht die Bedeutung unserer Ernährung für die Umwelt und zeigt, welche Möglichkeiten wir haben, durch bewusste Entscheidungen einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Dabei geht es nicht nur darum, vollständig auf Fleisch zu verzichten, sondern vielmehr darum, bewusster zu konsumieren und nachhaltigere Alternativen zu wählen.
Innovative Solidarische Landwirtschaft: Gemeinschaftlicher Ansatz fördert nachhaltige Ernährung
Der Sommer 2023 ist erneut eine Herausforderung für viele Landwirt:innen, die aufgrund von Wetterextremen um ihre Ernten bangen. Jedoch zeigt das Beispiel der Solidarischen Landwirtschaft Vierlande im Südosten Hamburgs eine innovative Alternative. In diesem Modell zahlen die Mitglieder, auch "Solawistas" genannt, feste monatliche Beiträge, um den Betrieb wirtschaftlich stabil zu halten. Das finanzielle Risiko wird geteilt und die Landwirtschaft wird direkt finanziert, nicht das Endprodukt. Die Mitglieder planen gemeinsam die Anbauplanung und teilen die Ernte.
In der Solawi Vierlande wird die Ernte planmäßig trotz Wetterherausforderungen fortgesetzt. Die Mitglieder können mit erntefrischem, saisonalem, regionalem und biologisch erzeugtem Gemüse kochen, das nach EU-Bio- und strengeren Bioland-Richtlinien angebaut wird. Die Mitarbeit auf dem Acker ist willkommen, aber keine Pflicht, wodurch ein Gemeinschaftsgefühl und ein Bewusstsein für die Lebensmittelproduktion gefördert werden.
Mit heute 250 Mitgliedern und 462 Solawis in ganz Deutschland, versteht sich dieses Modell als ein praktischer Beitrag zur Bewältigung von Klimawandel, Preisdumping und Raubbau an der Natur. Die Solawi repräsentiert nicht nur eine Alternative zur konventionellen Landwirtschaft, sondern auch ein Statement für eine klimafreundlichere und resilientere Form von Nahrungsmittelproduktion und -konsum.
🎊 Earthly Delights
Rettet Lebensmittel!
Die Aktionswoche „Deutschland rettet Lebensmittel!“ wird vom 29. September bis zum 6. Oktober veranstaltet und steht unter dem Leitmotiv „Kochen und Essen nach Maß“. Diese Initiative strebt an, die enorme Menge von 11 Millionen Tonnen Lebensmitteln, die jedes Jahr verschwendet werden, signifikant zu reduzieren.
Anstoß gibt, dass über die Hälfte der verschwendeten Lebensmitteln aus unseren eigenen Haushalten stammen. Dies geschieht häufig durch das Zubereiten übermäßig großer Portionen. In Partnerschaft mit dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, den Bundesländern und lokalen Initiativen hat diese Aktionswoche das Ziel, das Bewusstsein für eine verantwortungsvollere Handhabung unserer Lebensmittel zu schärfen und praxisorientierte Lösungsansätze anzubieten.
Egal, ob du ein Restaurant oder Café betreibst, in einem Verein aktiv bist oder dich als Einzelperson engagieren möchtest – jeder Beitrag zählt. Gemeinsam können wir einen entscheidenden Schritt zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung machen.
Um mehr über die verschiedenen geplanten Aktionen zu erfahren, besuche die offizielle Webseite www.deutschland-rettet-lebensmittel.de. Dort erwarten dich detaillierte Informationen und eine interaktive Karte mit über 170 Veranstaltungen deutschlandweit. Die Events sind speziell darauf ausgerichtet, nicht nur das Bewusstsein für das Problem der Lebensmittelverschwendung zu steigern, sondern auch konkrete, umsetzbare Lösungen anzubieten.
Bleib über die neuesten Entwicklungen und Aktionen informiert, indem Sie dem Hashtag #DeutschlandRettetLebensmittel in den sozialen Medien folgen.
💯 Zahl der Woche
50 % - Reduzierter Fleisch- und Milchkonsum als Schlüssel für Klimaschutz und Ernährungssicherheit bis 2050
Eine neue Studie des Internationalen Instituts für Angewandte Systemanalyse (IIASA) unterstreicht die positiven Effekte einer reduzierten Fleisch- und Milchkonsumation auf das Klima. Laut den Forschungsergebnissen könnte bereits eine Halbierung des Konsums von Fleisch und tierischen Milchprodukten die Treibhausgasemissionen bis 2050 um 31 % senken. Dieser einfache Schritt in der Veränderung unserer Ernährungsgewohnheiten hätte zudem eine Reduzierung des landwirtschaftlich genutzten Landes und des Wasserverbrauchs zur Folge, könnte die biologische Vielfalt, insbesondere in den Regionen des Globalen Südens, schützen und so zur Förderung einer Ernährungssicherheit weltweit beitragen.
Solch ein Wandel von Ernährungsgewohnheiten erfordert ein gemeinsames Engagement von Politik, Wirtschaft und Verbraucher:innen. Er ist eine Chance, unser Ernährungssystem zu überdenken, die biologische Vielfalt zu schützen und einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
💪 Challenge der Woche
Liebhaber:in von Lebensmitteln
Versuche mal eine Woche lang deine Lebensmittel zu verbrauchen und nichts in den Müll zu werfen. Stattdessen informiere dich, welche Gerichte du aus deinen Lebensmittelresten noch so kochen kannst oder wie du sie spenden kannst 🥦🥘
In Deutschland allein werfen wir jedes Jahr rund elf Millionen Tonnen Lebensmittel weg. Dabei bleibt oft unbeachtet, dass wir nicht nur wertvolle Nahrungsmittel verschwenden, sondern auch knappe Ressourcen wie Ackerböden und Wasser. Die Produktion, Verarbeitung, Verpackung und der Transport unserer Lebensmittel belasten die Umwelt erheblich. Durch verschwendete Lebensmittel gelangen jährlich rund 4,4 Milliarden Tonnen Treibhausgase völlig unnötig in unsere Atmosphäre. Wenn Lebensmittelverschwendung ein Land wäre, hätte es die drittgrößten CO2-Emissionen weltweit.
Durch sorgfältige Planung und Verwendung aller Lebensmittel kannst du deinen CO₂-Fußabdruck reduzieren und Abfall vermeiden. Kaufe nur das ein, was du wirklich brauchst. Überlege vor dem Einkauf, welche Mahlzeiten du in der Woche zubereiten möchtest, und mache einen entsprechenden Einkaufsplan.
Versuche, alle Lebensmittel zu verbrauchen, die du einkaufst. Reste können oft in leckeren neuen Gerichten verwertet werden. Solltest du nicht sicher sein, wie du deine Reste verwerten kannst, suche im Internet nach Inspiration. Es gibt viele tolle Rezepte und Ideen für "Reste-Küche". Wenn du Lebensmittel übrig hast, die du nicht mehr verwenden kannst, versuche, sie an Freunde, Nachbarn oder Hilfsorganisationen zu spenden.
Viel Freude & Erfolg bei deiner Herausforderung 💪
Seid ihr bereit für die Herausforderung?
Mit der Klimarallye oder dem Klimathon könnt ihr spielerisch gemeinsam als Kommune oder Unternehmen einsparpotenziale erkennen und miteinander in den Wettbewerb treten! Das ist nicht nur nachhaltig, sondern fördert auch die Gemeinschaft und das nachhaltige Bewusstsein.