#36 KlimaGoodNews: Die unsichtbaren Wächter des Klimas
Die Ozeane sind zentrale Akteure im Kampf gegen den Klimawandel. Schutzmaßnahmen wie Meeresschutzgebiete und nachhaltige Fischerei sind entscheidend, um ihre wichtige Rolle zu bewahren.
Die Meere sind die unsichtbaren Helden im Kampf gegen den Klimawandel. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Regulierung unseres Planeten, indem sie enorme Mengen Kohlendioxid aufnehmen und Wärme speichern. Wusstet ihr, dass die Ozeane seit 1970 etwa 90% der zusätzlichen Wärme, die durch Treibhausgase eingefangen wurde, absorbiert haben? Diese enorme Kapazität der Ozeane, Wärme und CO₂ zu speichern, wirkt wie ein Puffer für das Klima. Ohne diesen würden wir bereits heute viel extremere klimatische Bedingungen erleben.
Doch während die Ozeane uns vor den schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels bewahren, stehen sie selbst unter zunehmendem Druck: Steigende Temperaturen, steigender Meeresspiegel und Versauerung bedrohen ihre beeindruckende Ökosystemleistung.
Um die Meere als lebenswichtigen Schutz gegen den Klimawandel zu bewahren, müssen zahlreiche Schutzmaßnahmen wie die Ausweitung von Meeresschutzgebieten, Förderung einer nachhaltigen Fischerei und marine Wiederaufforstung ergriffen werden. Sie sind entscheidend für den Erhalt der marinen Lebensräume und somit für die Milderung der Auswirkungen des Klimawandels.
Lest in dieser Ausgabe von einigen hoffnungsbringenden Geschichten im Kampf um den Meeres- und Klimaschutz 💙
Internationale Gemeinschaft unterzeichnet historisches Meeresschutzabkommen
Bei der UN-Vollversammlung in New York im September diesen Jahres haben Vertreter:innen aus etwa 80 Ländern ein bedeutendes Abkommen zum Schutz der Weltmeere unterzeichnet. Das Abkommen, das die hohe See von einem rechtsfreien Raum zu einem geschützten Gebiet macht, markiert einen Durchbruch in langjährigen Bemühungen, unsere Ozeane zu erhalten. Es gibt nicht nur eine Hoffnung für die Meere und die Menschen auf der ganzen Welt darstellt, sondern ist auch ein bedeutender Erfolg für die Vereinten Nationen. Denn es schafft einen internationalen Rahmen, in dem die Länder gemeinsam an umfassenden Schutzzielen für die Meere arbeiten können. Obwohl die genauen Schutzmaßnahmen noch ausgearbeitet werden müssen, ebnet dieser Pakt den Weg für die Ausweisung großer Schutzgebiete auf hoher See.
Besonders erfreulich ist die "30x30-Initiative", die bis 2030 anstrebt, 30 Prozent der Weltmeere unter strengen Schutz zu stellen, um die Artenvielfalt zu bewahren und den Klimawandel einzudämmen. Das Abkommen legt auch Verfahren fest, um umweltschädliche Aktivitäten in den Meeren zu prüfen, darunter den umstrittenen Tiefseebergbau. Dieser historische Schritt verdeutlicht, dass die Weltgemeinschaft gemeinsam handeln kann, um unsere wertvollen natürlichen Ressourcen zu bewahren und eine nachhaltige Zukunft zu gestalten.
Neun Länder vereinen Kräfte zum Schutz der Flussdelfine
Neun Länder in Südamerika und Asien haben Initiativen gestartet, um Flussdelfine zu schützen, deren Population weltweit seit den 1980er-Jahren um 73 Prozent gesunken ist. In einer Erklärung, die in Bogotá unterzeichnet wurde, haben sich Bangladesch, Bolivien, Brasilien, Kambodscha, Kolumbien, Ecuador, Indien, Nepal und Venezuela verpflichtet, Maßnahmen zum Schutz dieser Tiere zu ergreifen. Dazu gehören die Verbesserung der Wasserqualität, die Schaffung von Schutzgebieten, die Bekämpfung von Überfischung und die Einbindung von indigenen Gemeinschaften. Der WWF betrachtet die Erklärung als entscheidenden Schritt zur Erholung der Populationen von Flussdelfinen und zur Verbesserung der Ökosysteme großer Flüsse. Die Initiative befasst sich mit Problemen wie Umweltverschmutzung und intensiver Fischerei, welche die Populationen der verbleibenden sechs Flussdelfinarten in Südamerika und Asien bedrohen. Pakistan und Peru haben ebenfalls Interesse signalisiert, die Erklärung zu unterzeichnen. Mehr dazu findet ihr hier.
🎊 Earthly Delights
Crowdfunding-Initiative zum Schutz der Meere
Der pazifische Inselstaat Niue schützt seine Meeresgebiete, indem er über Crowdfunding Patenschaften für Teile eines geplanten Meeresschutzgebiets anbietet. Jede:r kann weltweit für etwa 140 Euro pro Quadratkilometer teilhaben und damit den Erhalt der Ökosysteme unterstützen. Dieser Schritt ist Niues Antwort auf jahrelange erfolglose Appelle für internationalen Umweltschutz. Er soll dazu beitragen, die einheimische Meeresflora und -fauna vor Umweltverschmutzung, illegalem Fischfang und Klimawandel zu schützen.
Niue hofft, durch den Verkauf von insgesamt 127.000 Quadratkilometern Schutzgebiet 17 Millionen Euro für die nächsten 20 Jahre zu sammeln. Diese Summe soll verwendet werden, um das Schutzgebiet wirksam zu verwalten und Überwachungsdrohnen gegen Überfischung einzusetzen. Das Projekt kann Umweltschutz und wirtschaftliche Vorteile bringen, indem es Tourismus fördert. Expert:innen für Umweltfragen weltweit sehen darin ein innovatives Modell für andere Gemeinden, die Unterstützung im Kampf gegen den Klimawandel benötigen. Mehr dazu könnt ihr hier lesen.
💯 Zahl der Woche
630 Millionen
Die Umweltministerin Steffi Lemke hat im Sommer diesen Jahres 630 Millionen Euro für den Schutz der Meere angekündigt. Die Finanzierung erfolgt durch den Verkauf von Windkraft-Lizenzen. Diese Investition stellt ein historisches Novum für den maritimen Umweltschutz dar und zielt auf konkrete Schutzmaßnahmen für Zugvögel und Schweinswale ab. Sie soll im nächsten Jahr umgesetzt werden und soll, wenn möglich, auch einen Ostsee-Nationalpark in Schleswig-Holstein unterstützen. Die Ministerin betont die wichtige Rolle der Meere im Klimaschutz, da sie einen großen Teil der globalen Erwärmung aufnehmen und Sauerstoff produzieren. Mehr dazu findet ihr hier.
💪 Challenge der Woche
Tauche ein in den Meeresschutz
Der Schutz der Meere und Ozeane ist ein wichtiger Aspekt des Umweltschutzes, der in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus gerückt ist. Durch die Überfischung der Meere und den Klimawandel sind viele Arten bedroht und Ökosysteme gefährdet. Dokumentationen könne sehr gut helfen, um ein Bewusstsein für den Meeresschutz zu erlangen. Schau dir doch mal einige davon an. Als Hilfestellung haben wir für dich eine kleine Vorauswahl getroffen:
Seaspiracy (Netflix)
Eine Dokumentation über den Umwelteinfluss vom konventionellen Fischfang von Seaspiracy, die viel Aufsehen erregt hat.
Hannes Jaenicke: Im Einsatz für den Lachs (ZDF-Mediathek)
Eine Dokumentation über den Lachs und seine Gefährdung. Der Schauspieler Hannes Jaenicke begibt sich für die Dokumentation auf eine Spurensuche.
Unser blauer Planet II (Amazon Prime Video)
Der berühmte Naturforscher Sir David Attenborough führt durch diese Naturdokumentation über unsere Ozeane. Dabei wird noch einmal deutlich, wie schützenswert und bedroht unsere maritimen Lebensräume sind.
Chasing Coral (Netflix)
Welchen Gefahren Korallenriffe wirklich ausgesetzt sind, vermittelt uns der Dokumentarfilm "Chasing Coral". Im Zeitraffer sehen wir, wie sich Korallenriffe an Orten wie Hawaii, auf den Bahamas und in Bermuda über die Jahre verändert haben.
Mission Blue (Netflix)
Die renommierte Ozeanografin und Meeresbiologin Sylvia Earle beschreibt in "Mission Blue" den dramatischen Wandel, den sie im Laufe ihres Lebens in der Unterwasserwelt beobachtet hat. Auf eindrückliche Weise vermittelt sie den Zuschauer:innen, warum sie so entschlossen ist, alles zu tun, um unsere Ozeane retten.
Seid ihr bereit für die Herausforderung?
Mit der Klimarallye oder dem Klimathon könnt ihr spielerisch gemeinsam als Kommune oder Unternehmen einsparpotenziale erkennen und miteinander in den Wettbewerb treten! Das ist nicht nur nachhaltig, sondern fördert auch die Gemeinschaft und das nachhaltige Bewusstsein.
Vielen Dank fürs Lesen der KlimaGoodNews #36!
Wir freuen uns schon auf die nächste Ausgabe mit positiven Nachrichten für eine nachhaltige gemeinsame Zukunft.
Bis bald, euer 2zero KlimaGoodNews Team 💚