#39 KlimaGoodNews: Die grünen Lungen unserer Erde

Brasilien verstärkt den Schutz des Amazonas und strebt bis 2030 das Ende der Entwaldung an – ein bedeutender Schritt im globalen Kampf gegen den Klimawandel.

#39 KlimaGoodNews: Die grünen Lungen unserer Erde
Photo by Justin Clark / Unsplash

In den vergangenen zwei Wochen trafen sich auf der COP28 in Dubai Regierungsvertreter:innen aus der ganzen Welt, um globale Strategien zur Bewältigung des Klimawandels zu gestalten. Brasiliens Präsident Lula da Silva betonte in einer beeindruckenden Rede die Dringlichkeit ehrgeizige Ziele im Klimaschutz zu verfolgen. Brasilien selbst will die Entwaldung im Amazonasgebiet bis 2030 stoppen und macht sich mit diesem ambitionierten Plan zu einem Vorreiter in der globalen Klimaschutzbewegung.

Denn tropische Wälder, essentiell für den Kohlenstoffkreislauf und Artenvielfalt, tragen maßgeblich zur CO₂-Reduktion bei. Ein Hektar Urwald speichert etwa 734 Tonnen CO₂. Ihre Zerstörung setzt dieses gespeicherte CO₂ frei und verschärft so den Klimawandel. Zudem stört die Abholzung den Wasserkreislauf, was Trockenperioden begünstigt. Und der Klimawandel selbst bedroht den Regenwald aufgrund sich verändernder klimatischer Bedingungen infolge der globalen Erwärmung.

Regenwaldschutz ist also Klimaschutz, und umgekehrt. Die Weltgemeinschaft hat noch einen langen Weg vor sich, doch es gibt Fortschritte, besonders durch Brasiliens Präsidenten Lula, der sich für den Regenwaldschutz stark macht.

Lest mehr dazu in unserer aktuellen KlimaGoodNews Ausgabe 🌳

Regenwaldstaaten beschließen intensivere Zusammenarbeit gegen Abholzung

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Photo by Eutah Mizushima / Unsplash

Auf einer internationalen Konferenz in Brazzaville, der Hauptstadt der Republik Kongo, haben Staats- und Regierungschefs aus Südamerika, Afrika und Asien beschlossen, enger zusammenzuarbeiten, um das Abholzen der Regenwälder zu bekämpfen. Ein entscheidender Schritt im Kampf gegen den Klimawandel. Die Führer:innen dieser Regionen verpflichteten sich in einer Erklärungmzur Schaffung eines Aktionsplans zur besseren Zusammenarbeit zwischen den Staaten des Amazonasbeckens in Südamerika, des Kongobeckens in Afrika und des Borneo-Mekong-Beckens in Asien.

Diese "Drei-Becken-Gipfel"-Konferenz umfasst Länder, die für etwa 80 Prozent des weltweiten Regenwaldgebiets verantwortlich sind. Die Bedeutung der Erhaltung dieser Flächen kann daher gar nicht genug betont werden. Präsident Denis Sassou-Nguesso von der Republik Kongo betonte auch die Tatsache, dass der Klimawandel nur durch eine "globale Regierungsführung" effektiv bekämpft werden kann. Dieser Gipfel markierte bereits den zweiten "Drei-Becken-Gipfel", wobei der erste 2011 stattfand.

Dieses historische Abkommen zur verstärkten Zusammenarbeit in den Regenwaldgebieten setzt ein positives Signal, dass die Welt bereit ist, sich gemeinsam für den Schutz unseres Planeten einzusetzen.

Naturschutz: Regenwaldstaaten vereinbaren stärkere Zusammenarbeit
Südamerika, Afrika und Asien wollen besser zusammenarbeiten, um das Regenwaldsterben zu stoppen. Der Erhalt gilt als besonders wichtig im Kampf gegen die Klimakrise.

Wiederaufnahme der deutschen Hilfszahlungen für den Amazonas-Regenwaldschutz unter neuer brasilianischer Regierung

Deutschland setzte unter der Bolsonaro-Regierung Hilfszahlungen für den Amazonas-Regenwald aus, doch jetzt fließen die Gelder wieder. Deutschland hat 20 Millionen Euro für einen Fonds zur Regenwaldrettung im Amazonasgebiet freigegeben, zusammen mit 520.000 Euro für die technische Zusammenarbeit. Im Januar wurden bereits 35 Millionen Euro zugesagt, wobei dies der erste Teilbetrag ist. Die Entscheidung erfolgt in einer Zeit, in der das Amazonasgebiet unter einer extremen Dürre leidet.

Der Amazonienfonds geriet in der Vergangenheit aufgrund von Unstimmigkeiten über die Geldverwendung in die Kritik, was zur Aussetzung der deutschen Hilfszahlungen führte. Unter Bolsonaro nahmen Abholzung und Brandrodungen im Amazonasgebiet stark zu, obwohl der Regenwald eine entscheidende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel spielt.

Mit dem Regierungswechsel in Brasilien und Luiz Inácio Lula da Silva als Präsident hat sich der Fokus auf Umwelt- und Klimaschutz verstärkt. Es wurden Maßnahmen ergriffen, um den Amazonas zu schützen und illegale Abholzung bis 2030 vollständig zu stoppen. Deutschland, der zweitgrößte Geldgeber des Amazonienfonds nach Norwegen, beteiligt sich aktiv am Schutz des Regenwaldes und setzt ein wichtiges Zeichen für den internationalen Umweltschutz.

brown wooden house on lake during daytime on Amazonas
Photo by Isaac Quesada / Unsplash
Deutschland zahlt wieder für Schutz des Amazonas
Der Amazonas-Regenwald ist eines der artenreichsten Ökosysteme des Planeten. Deutschland hatte seine Hilfen zum Schutz des Gebiets unter Brasiliens Bolsonaro-Regierung ausgesetzt. Jetzt fließen die Gelder wieder.

🎊  Earthly Delights

Yasuní-Nationalpark gerettet durch historisches Referendum

In Ecuador stimmte die Mehrheit in einem Referendum für den Schutz des Yasuní-Nationalparks und gegen die Erdölförderung. Dieser Schritt, ein Ergebnis langjähriger politischer Auseinandersetzungen, ist bedeutsam für den Umweltschutz und könnte beispielgebend für andere Länder sein.

Das ecuadorianische Verfassungsgericht hatte das Referendum ermöglicht, und mit dem positiven Votum muss innerhalb eines Jahres die Erdölförderung im Park eingestellt werden. Die Initiative zum Schutz des Yasuní zielt auf die Reduzierung von CO₂-Emissionen und den Erhalt der Artenvielfalt ab.

Dieses Ergebnis zeigt die Ablehnung der bisherigen Rohstoff-Exportpolitik und betont die Notwendigkeit nachhaltiger Wirtschaftskonzepte. Es ist ein wichtiger Sieg für die Umwelt und könnte eine Wende in der regionalen Umweltpolitik markieren.

Referendum in Ecuador: Ölförderung im Amazonas abgewählt
Die Mehrheit der Menschen in Ecuador stimmt für den Schutz des Yasuní-Nationalparks. Es ist ein wegweisendes Votum – nicht nur für die Indigenen.

💯  Zahl der Woche

55,8 %

Im Jahr 2023 verzeichnete das Amazonasgebiet einen bemerkenswerten Rückgang der Entwaldung um 55,8 %, verglichen mit dem Vorjahr. Laut dem Amazon Conservation (MAAP) fiel der Verlust an altem Waldbestand zwischen Januar und November auf 9117 Quadratkilometer. Dieser Rückgang, beobachtet in Brasilien, Kolumbien, Peru und Bolivien, markiert die geringste Entwaldungsfläche seit dem Beginn der satellitengestützten Aufzeichnungen 2019.

Analysten sehen die Hauptursache für diese positive Entwicklung in der strengeren Durchsetzung von Umweltgesetzen in Brasilien, besonders seit Luiz Inacio Lula da Silvas Amtsantritt im Januar 2023. Sein Vorgänger Jair Bolsonaro hatte die Abholzung für Bergbau und Viehzucht gefördert.

Der Amazonas, spielt eine entscheidende Rolle im Kampf gegen die globale Erwärmung durch die Aufnahme großer Mengen an Kohlendioxid. Diese Reduzierung der Entwaldung könnte den Amazonasländern mehr Einfluss erschaffen, um für die Finanzierung des Naturschutzes zu werben. Bereits 2021 verpflichteten sich über 100 Länder, einschließlich vieler Amazonasstaaten, bis zum Ende des Jahrzehnts die Entwaldung zu stoppen.

55,8 Prozent Rückgang: Deutlich weniger Abholzung im Amazonasgebiet im Jahr 2023
Das gemeinnützige „Amazon Conversation“-Programm hat dieses Jahr einen starken Rückgang der Rodung des Regenwaldes beobachtet. Dennoch wurden 9117 Quadratkilometer Urwald gefällt.

💪 Challenge der Woche

Umstellen auf Ecosia

Jede Suche mit einer Suchmaschine im Internet verursacht CO₂-Emissionen. Die Suchmaschinen laufen über riesige Server auf der ganzen Welt, die Energie verbrauchen und bei deren Bereitstellung CO₂-Emissionen entstehen. Einen interessanten Ansatz hat dabei Ecosia. Die Suchmaschine benutzt erneuerbare Energien und verwendet 100% seiner Gewinne, um Bäume zu pflanzen. Für den Wechsel von Google, Bing und co. hin zu Ecosia versuchen wir dich mit unserer Challenge der Woche zu motivieren: Umstellen auf Ecosia

Ecosia funktioniert in über 90% der Fälle so gut wie Google, dafür wird aus den Erlösen, für ca. 45 Suchen jeweils ein Baum gepflanzt. Auf der Ecosia-Seite kannst du sehen wo die bisher gespendeten Bäume gepflanzt und welche Projekte unterstützt wurden/werden.

Vielen Dank fürs Lesen der KlimaGoodNews #38!

Wir freuen uns schon auf die nächste Ausgabe mit positiven Nachrichten für eine nachhaltige gemeinsame Zukunft.

Bis bald, euer 2zero KlimaGoodNews Team 💚

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