#49 KlimaGoodNews am 02. Mai 2024: Deutschlands Earth Overshoot Day

Deutschland hat am 2. Mai 2024 seinen Earth Overshoot Day erreicht. Zeit, die Energiewende zu beschleunigen und unseren ökologischen Fußabdruck zu verkleinern!

#49 KlimaGoodNews am 02. Mai 2024: Deutschlands Earth Overshoot Day
Photo by NASA / Unsplash

Heute ist ein Tag, der leider eine traurige Nachricht bringt: Denn am heutigen 02. Mai 2024 hat Deutschland, sogar zwei Tage früher als im Vorjahr, seinen jährlichen Earth Overshoot Day erreicht. Das bedeutet, dass, wenn alle Menschen so leben würden wie die Einwohner:innen Deutschlands, die für dieses Jahr verfügbaren natürlichen Ressourcen der Erde bereits heute verbraucht wären.

Der Earth Overshoot Day, berechnet vom Global Footprint Network, basiert auf dem ökologischen Fußabdruck, der den Verbrauch natürlicher Ressourcen durch Faktoren wie CO₂-Emissionen, Wasserverbrauch und die Nutzung von Anbauflächen misst. Er verdeutlicht die kritisch hohe Ressourcenausschöpfung und die ökologische Belastung durch Deutschland. Hier ist die Übernutzung vor allem auf Treibhausgas-Emissionen zurückzuführen, deren Neutralisierung große Flächen an Wäldern erfordern würde.

In Deutschland müssen CO₂-Emissionen und Rohstoffverbrauch demnach deutlich schneller sinken, um die Tragfähigkeit des Planeten zu schützen. Eine zentrale Lösung liegt dabei in der verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien. Deshalb wollen wir diesen Tag nutzen um einige Nachrichten zu teilen, die Hoffnung machen für eine so dringend notwendige Energiewende und die Inspiration für eigenes Handeln geben können. #MoveTheDate 💚

Country Overshoot Days 2024 - Earth Overshoot Day
A country’s overshoot day is the date on which Earth Overshoot Day would fall if all of humanity consumed like the people in this country.

G7-Staaten beschließen Kohleausstieg bis 2035

yellow and white excavator on rocky mountain during daytime
Photo by Artyom Korshunov / Unsplash

Bei einem Treffen der Energie- und Umweltminister:innen in Turin haben die G7-Staaten eine Vereinbarung zum vollständigen Kohleausstieg bis zum Jahr 2035 getroffen - eine entscheidender Fortschritt in der internationalen Energiepolitik dar. Die G7, bestehend aus sieben führenden Industrienationen, einigen sich mit dem Beschluss darauf, ihre Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und somit eine globale Energiewende zu beschleunigen. Diese Übereinkunft, die bereits beim COP28-Treffen in Dubai angestrebt wurde, konnte nun formalisiert werden.

Länder wie Italien, die 2022 noch erhebliche Mengen an Kohlestrom produzierten, haben bereits nationale Pläne zur Stilllegung ihrer Kohlekraftwerke angekündigt, während Deutschland und Japan ebenfalls aggressive Ziele zur Reduktion ihres Kohlestromanteils setzen.

Diese Vereinbarung könnte zukünftige weitere internationale Maßnahmen fördern, um den Einsatz fossiler Brennstoffe zu minimieren und auf alternative Energiequellen wie Kernenergie, Biokraftstoffe und erneuerbare Energien umzusteigen. Auch die Themen Energieeffizienz und die langfristige Speicherung von erneuerbaren Energien wurden als wichtige Aspekte in den Gesprächen hervorgehoben.

G7-Minister einigen sich grundsätzlich auf Kohleausstieg bis 2035
Die Energieminister der G7-Staaten haben sich auf einen gemeinsamen Kohleausstieg bis 2035 geeinigt. Der endgültige Beschluss soll heute veröffentlicht werden. Am Rande des Treffens kam es zu Protesten.

EU-Austritt aus dem Energiecharta-Vertrag stärkt Energiewende

wind turbine surrounded by grass
Photo by Appolinary Kalashnikova / Unsplash

Die Europäische Union hat sich offiziell aus dem Energiecharta-Vertrag zurückgezogen, eine Entscheidung, die vom Europaparlament in Straßburg breit unterstützt wurde. Dies folgt Deutschlands Beispiel, das den Vertrag bereits Ende letzten Jahres verlassen hatte. Der 1994 eingeführte Vertrag, der ursprünglich Investitionen in die Energieversorgung schützen sollte, wurde zunehmend kritisiert, weil er den Übergang zu erneuerbaren Energien behinderte und Unternehmen ermöglichte, Staaten wegen umweltpolitischer Maßnahmen zu verklagen.

Der EU-Austritt aus dem Vertrag ist ein bedeutender Schritt zur Förderung der Energiewende, indem er rechtliche Hindernisse abbaut, die nachhaltige Entwicklungen blockiert haben. Der Schritt eröffnet neue Herausforderungen und Chancen für die EU, ihre Klimaziele zu erreichen, erfordert jedoch auch die Überarbeitung weiterer bestehender Investitionsschutzabkommen, die ähnliche Probleme aufweisen.

Austritt aus umstrittenem Abkommen: EU verlässt Energiecharta-Vertrag
Etliche Sonderklagerechte für fossile Konzerne fallen weg. Die Privilegien für Unternehmen in anderen Abkommen bleiben aber vorerst.

🎊  Earthly Delights

Beschleunigte Energiewende in Deutschland ökonomisch und ökologisch vorteilhaft

Eine Studie der Beratungsfirma PwC legt dar, dass eine beschleunigte Energiewende in Deutschland nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Vorteile bringt. Durch eine schnellere Umsetzung der Energiewende könnten die volkswirtschaftlichen Kosten bis 2045, dem Zieljahr für Klimaneutralität, gesenkt werden.

Die Analyse vergleicht ein Szenario mit der aktuellen Geschwindigkeit der Energiewende mit einem beschleunigten Ansatz, der eine schnellere Umstellung auf erneuerbare Energien vorsieht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Gesamtkosten im beschleunigten Szenario bis 2050 geringfügig niedriger liegen würden, besonders nach 2045, wenn keine weiteren Investitionen in fossile Brennstoffe nötig sind. Dies würde langfristig auch zu Einsparungen bei Energiekosten führen, hervorgerufen durch niedrigere CO₂-Preise und gesteigerte Energieeffizienz.

Diese Erkenntnisse verdeutlichen, dass ein schnellerer Übergang zu erneuerbaren Energien nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die Wirtschaft vorteilhaft ist, und unterstreichen somit einmal mehr die Notwendigkeit, Maßnahmen zur Beschleunigung der Energiewende voranzutreiben.

Schnellere Energiewende lohnt sich auch ökonomisch
Wenn Deutschland die Energiewende schneller vorantreibt als bislang und damit seine Klimaziele erreicht, lohnt sich das auch für die Volkswirtschaft. Das zeigen Berechnungen der Beratungsfirma PwC.

💯  Zahl der Woche

7 - Länder, die sich vollständig mit erneuerbaren Energien versorgen

Eine bedeutende Entwicklung im Bereich der erneuerbaren Energien zeigt sich in sieben Ländern, die sich nahezu komplett autark mit Energie aus Erdwärme, Wasserkraft, Sonnen- und Windenergie versorgen. Zu diesen Ländern zählen Albanien, Äthiopien, Bhutan, die Demokratische Republik Kongo, Island, Nepal und Paraguay.

Ein Bericht des Global Wind Energy Council (GWEC) und Bestätigungen der Internationalen Energiebehörde (IEA) verdeutlichen, dass insbesondere der starke Anstieg der Windkraftkapazitäten zu dieser Entwicklung beigetragen hat. Im Jahr 2023 wurden weltweit 117 Gigawatt an Windkraftleistung installiert, eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr. Diese Expansion ist vorrangig in großen Ländern wie China, den USA, Brasilien und Deutschland zu beobachten, doch auch Regionen wie Afrika und der Nahe Osten verzeichnen ein rapides Wachstum im Windkraftbereich.

Die IEA prognostiziert, dass neben Windkraft vor allem Solarstrom künftig an Bedeutung gewinnen wird. Fortschritte in der Technologie und sinkende Kosten tragen dazu bei, dass erneuerbare Energien zunehmend als effiziente und wirtschaftliche Energiequelle etabliert werden. Eine Entwicklung, die die wachsende Bedeutung einer nachhaltigen und autarken Energieversorgung unterstreicht.

Energie-Revolution: Diese sieben Länder versorgen sich komplett mit erneuerbaren Energien
Die autarke Versorgung ist vor allem auf den starken Anstieg von Windkraft zurückzuführen – dieses konzentriert sich zwar auf wenige große Länder, doch auch Afrika und der Nahe Osten kommen in Bewegung.

💪 Challenge der Woche

Wechsel zu Ökostrom und hilf dabei, den Earth Overshoot Day zu verschieben!

Wusstest du, dass der Einsatz von erneuerbaren Energien den globalen Earth Overshoot Day, welcher in diesem Jahr auf den 09. Juni fällt, um bis zu 26 Tage verschieben könnte? Derzeit stammen weltweit nur etwa 39 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen wie Solar- und Windenergie. Der verstärkte Einsatz dieser sauberen Energieformen ist entscheidend, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen wie Kohle und Gas zu reduzieren.

Deine Challenge: Wechsle deinen Stromversorger zu einem Anbieter, der 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien liefert 🌿

  • Ein Wechsel deines Stromanbieters geht meist ganz einfach online. Ausführliche Informationen und Anbieter findest du z.B. hier.
  • Recherchiere verschiedene Anbieter, die ausschließlich erneuerbare Energien wie Wind-, Solar- und Wasserkraft nutzen. Achte auf Zertifikate und Bewertungen, die deren Nachhaltigkeit bestätigen.
  • Oft gibt es bei nachhaltigen Energieanbietern verschiedene Tarife. Vergleiche diese mit deinem aktuellen Tarif. Achte dabei nicht nur auf den Preis, sondern auch auf Vertragsbedingungen wie Mindestlaufzeiten und Kündigungsfristen.
  • In einigen Regionen gibt es finanzielle Anreize oder Förderprogramme für den Wechsel zu erneuerbaren Energien. Prüfe, ob du dafür in Frage kommst.
  • Wenn du dich für einen Anbieter entschieden hast, teile deine Erfahrungen und ermutige Freund:innen und Familie, ebenfalls zu einem nachhaltigen Energieversorger zu wechseln.
Ökostrom-Vergleich: echte Ökostromanbieter finden
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Vielen Dank fürs Lesen der KlimaGoodNews #49💚

Wir freuen uns schon auf die nächste Ausgabe mit positiven Nachrichten für eine nachhaltigere gemeinsame Zukunft!

Seid ihr bereit für die Herausforderung?

Mit der KlimaRallye oder dem Klimathon könnt ihr spielerisch gemeinsam als Kommune oder Unternehmen Einsparpotenziale erkennen und miteinander in den Wettbewerb treten! Das ist nicht nur gut für's Klima, sondern fördert auch die Gemeinschaft und ein nachhaltiges Bewusstsein.

Seid jetzt dabei!