#59 KlimaGoodNews: Von Abfall zu Ressource
Recycling und Kreislaufwirtschaft: Potenziale für weniger CO₂ und mehr Klimaschutz. Entdeckt spannende Innovationen zur Reduzierung von Abfällen!
Kreislaufwirtschaft – das heißt, Materialien so lange wie möglich nutzen und Abfälle minimieren. Im Gegensatz zum traditionellen „kaufen, nutzen, wegwerfen“-Modell senkt die Kreislaufwirtschaft durch Wiederverwendung und Recycling den Rohstoffverbrauch und reduziert CO₂-intensive Herstellungsprozesse. Das Potenzial der Kreislaufwirtschaft zur Reduzierung von Treibhausgasen ist dabei enorm. Studien zeigen, dass durch Recycling und Abfallvermeidung in der EU bis 2030 bis zu 30 Millionen Tonnen CO₂ eingespart werden könnten. Recycling spielt dabei eine zentrale Rolle, da etwa 50 % der Treibhausgasemissionen bei der Gewinnung und Verarbeitung von Rohstoffen entstehen. Eine konsequente Nutzung von Sekundärrohstoffen trägt somit erheblich zum Klimaschutz bei.
Von einigen spannenden Entwicklungen und Erfindungen, die den Weg in eine Kreislaufwirtschaft ebnen können, lest ihr in dieser Ausgabe unserer KlimaGoodNews. Viel Spaß dabei 💚
Circular Valley: Ein wachsendes Netzwerk für die globale Kreislaufwirtschaft
“Circular Valley” ist ein branchenübergreifendes Umweltschutz-Netzwerk, das immer mehr Unternehmen und Partner vereint, die sich für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft einsetzen. Dabei sind traditionsreiche Firmen wie Vorwerk und Knipex ebenso vertreten wie innovative Start-ups. Ziel ist es, Abfälle zu reduzieren und Materialien durch Recycling und Reparatur effizient wiederzuverwerten.
Im März 2025 wird die erste “Circular Valley Convention” stattfinden – ein globaler Treffpunkt für die Kreislaufwirtschaft. Hier kommen Entscheidungsträger:innen und Expert:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft zusammen, um zirkuläre Lösungen vorzustellen, weiterzuentwickeln und den Wandel zur Kreislaufwirtschaft voranzutreiben.
Das Netzwerk zeigt damit, wie globale Kooperationen verschiedener Institutionen den Übergang zu einer zirkulären Wirtschaft fördern können, wenn sie Ressourcenschonung und Recyclingtechnologien in den Mittelpunkt stellen.
Berlin startet Reparaturbonus zur Reduzierung von Elektroschrott
Ab sofort unterstützt das Land Berlin die Reparatur von Elektrogeräten, um die Umwelt zu entlasten und Elektroschrott zu vermeiden. Mit dem sogenannten „Reparaturbonus“ übernimmt die Stadt bis zu 50 Prozent der Kosten für Reparaturen – maximal 200 Euro. Ziel ist es, defekte Geräte wieder in Stand zu setzen, statt sie wegzuwerfen und neue zu kaufen.
Ob Toaster, Handy oder Waschmaschine: Privatpersonen können Reparaturen in Werkstätten oder Repair-Cafés durchführen lassen. Auch der Kauf von Ersatzteilen wird gefördert. Die Mindestrechnungssumme für Reparaturen beträgt 75 Euro, für Ersatzteile 25 Euro. Insgesamt stehen 1,25 Millionen Euro für das Programm zur Verfügung. Ob die Förderung 2025 fortgesetzt wird, hängt von den Haushaltsplanungen Berlins ab.
Weitere Informationen zum Reparaturbonus und wie man ihn beantragen kann, findet ihr auf der Seite der Investitionsbank Berlin (IBB).
🎊 Earthly Delights
Neue Recyclingmethode reduziert CO₂-Emissionen bei Beton
Forschende der Universität Cambridge haben eine innovative Methode entwickelt, um Zement im großen Maßstab zu recyceln und damit die CO₂-Emissionen bei der Betonherstellung erheblich zu senken. Da Zement für rund 90 Prozent der Betonemissionen verantwortlich ist, bietet dieses Verfahren enormes Potenzial für den Klimaschutz.
Mit Hilfe von elektrisch betriebenen Lichtbogenöfen wird alter Zement recycelt und anstelle von Kalkstein im Stahlrecycling verwendet. In diesem Prozess wird der Zement so aufbereitet, dass er anschließend wieder für die Betonproduktion genutzt werden kann. Dadurch werden wertvolle Rohstoffe eingespart und gleichzeitig CO₂-Emissionen deutlich reduziert. Die Forschenden schätzen, dass bis 2050 etwa eine Milliarde Tonnen Zement auf diese Weise recycelt werden könnten – ein Viertel der aktuellen Zementproduktion.
Dieser „grüne Beton“ könnte damit nicht nur die Bauindustrie revolutionieren, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Erreichung von Null-Emissionen leisten.
💯 Zahl der Woche
88% - mögliche Textilkreislaufquote dank neuer Recycling-Methode für Mischtextilien
Die Modebranche produziert jedes Jahr enorme Mengen an Textilabfall, von denen der Großteil nicht recycelt werden kann. Doch eine neue Methode zur Wiederverwertung von Mischtextilien könnte die Modeindustrie revolutionieren. Forschende haben ein Verfahren entwickelt, das Mischgewebe wie Polyester, Baumwolle, Nylon und Elasthan in nur 15 Minuten in ihre Moleküle zerlegt. Diese können anschließend zu neuen Textilien verarbeitet oder in anderen Branchen eingesetzt werden.
Bislang war das Recycling von Mischtextilien aufgrund der aufwendigen Trennung der Stoffe schwierig. Mit der neuen Technologie könnte dieser Prozess vereinfacht und die Recyclingquote drastisch erhöht werden. Laut den Forschenden wäre es möglich, eine globale Textilkreislaufquote von bis zu 88 Prozent zu erreichen. Trotzdem bleibt der Fokus darauf, weniger Kleidung zu konsumieren und Secondhand-Optionen zu bevorzugen, um die Umweltauswirkungen der Modebranche zu minimieren.
💪 Challenge der Woche
Food Loss reduzieren
In der Kreislaufwirtschaft ist die effiziente Nutzung aller Ressourcen von zentraler Bedeutung – und das schließt Lebensmittel mit ein. Weltweit werden jährlich etwa 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel verschwendet. Etwa ein Drittel dieser Menge geht bereits bei der Herstellung oder dem Transport verloren. Ein erheblicher Teil der Verluste entsteht zudem während der Verarbeitung von Lebensmitteln. Die Reduzierung von Lebensmittelverschwendung und die Wiederverwendung von Abfallprodukten sind daher wesentliche Ansätze um wertvolle Ressourcen zu schonen.
Deswegen laden wir euch diese Woche ein, Wege zu finden, wie ihr übrig gebliebene Lebensmittel sinnvoll nutzen könnt. Food-Upcycling ist ein spannender Ansatz, um Lebensmittelabfälle zu minimieren und Ressourcen effizienter zu nutzen. Dabei geht es darum, Lebensmittelreste wie Schalen, Kerne und Blätter auf kreative Weise in neue Gerichte zu verwandeln, anstatt sie wegzuwerfen.
Sammelt Ideen, wie ihr Lebensmittelreste aus eurem Alltag kreativ verwerten könnt, und probiert sie direkt aus. Zum Beispiel: Statt Zitrusschalen zu entsorgen, könnt ihr sie für aromatische Tees oder „Infused Water“ verwenden. Oder nutzt die Blätter von Kohlrabi und Möhren für ein leckeres Pesto.
Inspiration dazu findet ihr auf verschiedenen Internetseiten. Hier nur ein Beispiel. Es gibt einiges zu entdecken! Viel Erfolg 😋
Vielen Dank fürs Lesen der KlimaGoodNews #59💚
Wir freuen uns schon auf die nächste Ausgabe mit positiven Nachrichten für eine nachhaltigere gemeinsame Zukunft!