#65 KlimaGoodNews: Unsere Highlights 2024

#65 KlimaGoodNews: Unsere Highlights 2024
Photo by Nikita Nikitenko / Unsplash

Das Jahr 2024 geht zu Ende, und unsere KlimaGoodNews feiern damit bereits ihren zweiten Geburtstag. Ein ganz besonderer Anlass, um einmal Danke zu sagen: Danke an alle Leser:innen und ein besonderes Danke an all die Menschen, die in den letzten zwei Jahren das KlimaGoodNews Team so großartig begleitet haben 💚

Mit der Klimakrise stehen wir wohl vor der größten Herausforderung unserer Zeit. Bei all ihrer Komplexität, steht fest: Meistern können wir sie nur gemeinsam und mit der Bereitschaft zur Veränderung. Doch Veränderungen müssen bei Weitem nicht schlecht sein – vielmehr schaffen sie Raum für positive Entwicklungen, die gerade in Krisenzeiten sichtbar werden. Unsere KlimaGoodNews-Recherchen zeigen immer wieder aufs Neue: Es gibt bereits so viele innovative Lösungen, engagierte Menschen und konkrete Ansätze, die beweisen, dass Klimaschutz möglich ist. Und dieser beginnt schon bei jeder:m von uns. Kleine Veränderungen im Bewusstsein und das Lernen von Neuem können mehr bewirken, als wir oft glauben.

Wir wissen aber auch, wie schwer es manchmal ist, diesen Glauben zu bewahren – besonders in einem Jahr wie 2024, das voller trauriger Rekordwerte und Krisen war. Umso mehr möchten wir versuchen, Hoffnung zu geben und möglichst viele Menschen zu inspirieren. Daher haben wir heute eine Sonderausgabe der KlimaGoodNews für euch: Unsere Highlights aus 2024!

Wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen und einen guten Rutsch in ein friedlicheres und klimafreundliches 2025 🌿✨

EU-Entwaldungsverordnung: Schutz der Wälder und Förderung nachhaltiger Lieferketten

aerial photography of forest
Photo by Janusz Maniak / Unsplash

Mit der neuen Entwaldungsverordnung will die EU die Abholzung globaler Wälder reduzieren, indem sie den Import von Rohstoffen wie Soja, Kaffee und Kakao strenger reglementiert. Diese Produkte dürfen nur noch aus Gebieten stammen, die seit Ende 2020 nicht entwaldet wurden. Die Verordnung betrifft sowohl den Import als auch den Export solcher Waren und soll auch die Rechte indigener Völker schützen.

Unternehmen sind nun verpflichtet, die Herkunft ihrer Rohstoffe detailliert nachzuweisen und sicherzustellen, dass sie aus legal genutzten Flächen stammen. Dies erfordert die Erhebung geografischer Daten und die Rückverfolgbarkeit der Produkte bis auf das einzelne Grundstück.

Obwohl die Verordnung ab dem 30. Dezember 2024 in Kraft tritt, gibt es Kritik wegen des bürokratischen Aufwands und der hohen Kosten von rund 2,4 Milliarden Euro für die Produzent:innen. Insbesondere die Nachweispflicht für Anbauorte in Nicht-EU-Ländern stellt eine Herausforderung dar, da umfangreiche Datenmengen benötigt werden. Doch trotz Herausforderungen ist die Verordnung ein bedeutender Schritt, um die Entwaldung und den Verlust der Biodiversität zu verringern. Sie erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Politik, Wirtschaft und Umweltschutzorganisationen, um langfristig erfolgreich zu sein.

EU-Entwaldungsverordnung: Lieferketten und Klimaschutz
Mit der EU-Entwaldungsverordnung soll der Handel mit Kaffee, Holz oder Soja auf Klimaschutz und Menschenrechte geprüft werden. Kritik gibt es an der Bürokratie.

Deutschlandticket sorgt für deutliche CO₂-Reduktion

red and white train on train station
Photo by Jonas Junk / Unsplash

Eine aktuelle Studie zeigt, dass das im Mai 2023 eingeführte Deutschlandticket den CO₂ -Ausstoß im Autoverkehr deutlich reduziert hat. Innerhalb des ersten Jahres ging der Ausstoß um 6,7 Millionen Tonnen zurück, was einer Minderung von circa 5 % der gesamten Verkehrsemissionen entspricht. Zugfahrten über 30 Kilometer stiegen um knapp ein Drittel, während die mit dem Auto zurückgelegten Kilometer sogar um 7,6 % abnahmen.

Die geplante Preiserhöhung auf 58€ ab 2025 könnte diesen Effekt jedoch schwächen. Forschende erwarten, dass weniger Menschen das Ticket nutzen, was die CO₂ -Einsparungen fast halbieren könnte.

Das Deutschlandticket wird von rund 11 Millionen Menschen pro Monat genutzt. Laut einer Umfrage reduzieren Nutzer:innen ihre Autofahren im Schnitt um 16 %. Zudem wären ohne das Deutschlandticket 12 % der damit unternommenen Fahrten stattdessen mit anderen Verkehrsmitteln, wie etwa dem Auto, zurückgelegt worden.

Diese Ergebnisse zeigen, dass das Deutschlandticket einen wichtigen Beitrag zur Nutzung des den öffentlichen Verkehrs leistet. Allerdings bleiben die steigenden Kosten für viele eine Herausforderung, was die Entwicklung im Verkehrssektor entscheidend beeinflussen könnte.

Neue Studie zeigt: 49-Euro-Ticket senkt CO2-Ausstoß
Menschen mit Deutschlandticket fahren seltener Auto. Seit Mai 2023 ging der CO2-Ausstoß im Autoverkehr um mehrere Millionen Tonnen zurück.

🎊  Earthly Delights

Wie sich die Landwirtschaft ständig neu erfindet

In der Agrarbranche revolutionieren Roboter und künstliche Intelligenz (KI) die Landwirtschaft, indem sie Effizienz und Nachhaltigkeit steigern. Von autonomen Schleppern, die ohne menschliches Zutun Felder bearbeiten, bis hin zu solarbetriebenen Feldrobotern, die Präzisionssaatgut und gezielte Pflanzenschutzmaßnahmen ermöglichen, zeigen sich die Vorteile dieser Technologien deutlich.

Innovative Projekte, wie die ganzjährige Erdbeerproduktion durch "Vertical Farming" in klimakontrollierten Hallen, verdeutlichen das Potenzial von KI, optimale Wachstumsbedingungen zu schaffen und gleichzeitig den CO₂ -Fußabdruck zu minimieren. Ebenso tragen automatisierte Systeme in der Tierhaltung zu einer besseren Lebensqualität der Tiere bei.

Diese Fortschritte signalisieren einen Wandel in der Landwirtschaft, in der Technologie und traditionelle Praktiken verschmelzen, um die Herausforderungen des Klimawandels zu bewältigen und die Lebensmittelproduktion für die Zukunft zu sichern. Die Agrarwelt steht an der Schwelle zu einer nachhaltigeren und technologisch fortschrittlicheren Zukunft, die nicht nur die Effizienz auf dem Feld und im Stall steigert, sondern auch einen positiven Einfluss auf unseren Planeten verspricht.

Wie Roboter und KI die Landwirtschaft auf links drehen
Immer häufiger setzen Bauern auf intelligente Systeme und Roboter. Aber was können die überhaupt?

💯  Zahl der Woche

7 - Länder, die sich vollständig mit erneuerbaren Energien versorgen

Eine bedeutende Entwicklung im Bereich der erneuerbaren Energien zeigt sich in sieben Ländern, die sich nahezu komplett autark mit Energie aus Erdwärme, Wasserkraft, Sonnen- und Windenergie versorgen. Zu diesen Ländern zählen Albanien, Äthiopien, Bhutan, die Demokratische Republik Kongo, Island, Nepal und Paraguay.

Ein Bericht des Global Wind Energy Council (GWEC) und Bestätigungen der Internationalen Energiebehörde (IEA) verdeutlichen, dass insbesondere der starke Anstieg der Windkraftkapazitäten zu dieser Entwicklung beigetragen hat. Im Jahr 2023 wurden weltweit 117 Gigawatt an Windkraftleistung installiert, eine Verdoppelung gegenüber dem Vorjahr. Diese Expansion ist vorrangig in großen Ländern wie China, den USA, Brasilien und Deutschland zu beobachten, doch auch Regionen wie Afrika und der Nahe Osten verzeichnen ein rapides Wachstum im Windkraftbereich.

Die IEA prognostiziert, dass neben Windkraft vor allem Solarstrom künftig an Bedeutung gewinnen wird. Fortschritte in der Technologie und sinkende Kosten tragen dazu bei, dass erneuerbare Energien zunehmend als effiziente und wirtschaftliche Energiequelle etabliert werden. Eine Entwicklung, die die wachsende Bedeutung einer nachhaltigen und autarken Energieversorgung unterstreicht.

Energie-Revolution: Diese sieben Länder versorgen sich komplett mit erneuerbaren Energien
Die autarke Versorgung ist vor allem auf den starken Anstieg von Windkraft zurückzuführen – dieses konzentriert sich zwar auf wenige große Länder, doch auch Afrika und der Nahe Osten kommen in Bewegung.

💪 Challenge der Woche

Dein Rückblick auf 2024

Die letzte KlimaGoodNews 2024 ist nun (fast) vorbei und einen kleinen Rückblick auf die KlimaGoodNews dieses Jahr konntest du dir bereits durchlesen. Daher ist es nun noch Zeit für deinen ganz persönlichen Jahresrückblick 🌟

Und damit sind wir bei der letzten Challenge der Woche aus 2024:

Schaue auf das Jahr 2024 zurück und überlege dir was du alles in diesem Jahr erlebt hast. Mach dir Gedanken darüber, wofür du in diesem Jahr besonders dankbar bist. Vielleicht ist ein bestimmtes Erlebnis, eine Chance die sich ergeben hat, ein Urlaub oder etwas anderes.

Wenn du möchtest, denke auch darüber nach, wofür du im Bereich Klimaschutz dieses Jahr dankbar bist. Gab es ein neues Gesetz, einen erreichten Meilenstein oder eine Initiative, die dich inspiriert hat?

Nimm dir ein paar Minuten Zeit, um deine Gedanken zu sammeln und zu reflektieren. Schreibe die schönsten Momente auf einen Zettel und bewahre ihn an einem passenden Ort gut auf. Am Ende des nächsten Jahres kannst du ihn dir durchlesen und dich an die besonderen Erlebnisse aus 2024 erinnern.

Noch ein zusätzlicher Tipp: Teile deinen Rückblick mit Freund:innen oder der Familie! Gemeinsam über die guten Dinge nachzudenken, kann nicht nur inspirieren, sondern auch neue Perspektiven eröffnen.

Viel Spaß bei diesem, ganz persönlichen, Jahresrückblick ❤️

Vielen Dank fürs Lesen der KlimaGoodNews #65

Wir freuen uns schon auf die nächste Ausgabe im neuen Jahr mit positiven Nachrichten für eine nachhaltigere gemeinsame Zukunft!