#67 KlimaGoodNews: Demokratie wählen, Klima schützen
Die Bundestagswahl 2025 steht bevor – eine richtungsweisende Entscheidung, die nicht nur politische Mehrheiten festlegt, sondern auch bestimmt, welche politischen Prioritäten gesetzt und welche Weichen für die Zukunft gestellt werden.
Die politische Landschaft verändert sich momentan rapide und mit ihr wächst der Druck auf demokratische Werte. Ein drohender Rechtsruck gefährdet nicht nur gesellschaftliche Vielfalt und Grundrechte, sondern auch den Klimaschutz. Denn autoritäre und populistische Strömungen bedeuten oft Stillstand oder sogar Rückschritte in Hinblick auf Umwelt- und Klimapolitik.
Gerade in Krisenzeiten zeigt sich die Stärke der Demokratie. Sie ist unverzichtbar im Kampf um mehr Klimaschutz, denn nur in einem demokratischen System lassen sich Veränderungen vorantreiben und politischer Stillstand überwinden. Doch Demokratie ist kein Selbstläufer – sie muss verteidigt und aktiv genutzt werden. Genau deshalb ist es so wichtig sich an der Wahl zu beteiligen und seine Stimme zu nutzen. Denn je mehr Menschen sich für eine nachhaltigere Zukunft einsetzen, desto widerstandsfähiger bleibt unsere Demokratie und mit ihr die Chance auf einen Wandel.
Einige positive Entwicklungen haben wir für euch zusammengetragen, die klar machen: Demokratie und Klimaschutz gehören zusammen – und wir können beides stärken. Viel Spaß beim Lesen 💚
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Massendemonstrationen gegen Rechts: Hunderttausende setzen Zeichen für Demokratie und Klimaschutz
Am Wochenende demonstrierten bundesweit über 550.000 Menschen gegen Rechtsextremismus, allein in Berlin bis zu 250.000. Die Proteste richteten sich nicht nur gegen die AfD, sondern auch gegen die CDU unter der Führung von Friedrich Merz, deren gemeinsame Abstimmung mit der AfD zur Asylpolitik als Tabubruch gilt. Spontandemonstrationen und Großkundgebungen machten deutlich: Die Zivilgesellschaft wehrt sich gegen eine Normalisierung rechter Politik.
Dabei geht es nicht nur um die Verteidigung demokratischer Werte, sondern auch um den Klimaschutz. Klimabewegungen wie Fridays for Future beteiligten sich aktiv an den Protesten – denn eine starke Demokratie ist die Grundlage für wirksame Klimapolitik. Rechtsextreme Parteien leugnen die Klimakrise, blockieren nachhaltige Maßnahmen und verfolgen eine Politik, die fossile Interessen schützt. Ohne freie Medien, wissenschaftsbasierte Entscheidungen und gesellschaftliche Teilhabe ist Klimaschutz kaum umsetzbar. Seit Anfang Januar haben bereits über eine Million Menschen für Demokratie und Vielfalt demonstriert. Die anhaltende Mobilisierung zeigt: Der Kampf gegen rechts ist auch ein Kampf für eine nachhaltigere Zukunft.
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Volksentscheid für Klimaanpassung in Berlin: Ein Zeichen der Bürgerinitiative
Ende 2024 nahm in Berlin ein neuer Volksentscheid zur Klimaanpassung die erste Hürde. Die Initiative „Volksentscheid Baum“ hat mit 33.044 gesammelten Unterschriften das notwendige Quorum deutlich übertroffen. Ihr Ziel: Berlin durch die Pflanzung von einer Million Bäumen, die Ausweitung von Grünflächen und besseren Versickerungsflächen für Starkregen „hitzesicher und wetterfest“ zu machen.
Hintergrund ist die unzureichende Klimapolitik des Senats. Während Brandenburg bereits eine Klimaanpassungsstrategie beschlossen hat, stammen Berlins letzte Pläne aus dem Jahr 2016. Ein ursprünglich geplantes Klima-Sondervermögen von bis zu zehn Milliarden Euro wurde nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts verworfen. Stattdessen stehen Kürzungen bei Förderprogrammen für Klimaschutz, Stadtbegrünung und Verkehrswende an.
Der Volksentscheid zeigt die wachsende Unzufriedenheit mit der Klimapolitik des Senats. Nun könnte der Baumentscheid eine neue Chance sein, um eine klare Richtung vorzugeben. Bis zum 22. April, dem World Earth Day, muss er das Klimaanpassungsgesetz prüfen. Sollte das Abgeordnetenhaus es ablehnen, könnte ein neuer Volksentscheid folgen – und die Berliner Bevölkerung erneut über die Klimazukunft ihrer Stadt entscheiden.
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🎊 Earthly Delights
Multimilliardär Michael Bloomberg möchte finanzielles Loch im US-Klimahaushalt stopfen
Nach dem Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen möchte der Milliardär und ehemalige New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg die ausfallenden finanziellen Beiträge der USA an das UN-Klimasekretariats (UNFCCC) übernehmen.
Mit seiner Stiftung Bloomberg Philantrophies und anderen US-amerikanischen Geldgeber:innen setzt sich Bloomberg aktiv für den Kampf gegen den Klimawandel ein.
Angesichts der vielen Naturkatastrophen, welche die USA in den letzten Monaten betroffen haben, ist es essentiell, dass private Akteur:innen mit großem Kapital handlungsfähig bleiben. Die starke US-Wirtschaft spielt eine führende Rolle in der Bekämpfung des Klimawandels, der Entwicklung nachhaltiger Technologien und grüner Innovationen.
Private Investitionen, wie die von Bloomberg, bieten bedeutende Chancen, klimafreundliche Entwicklungen unabhängig von politischen Entscheidungen voranzutreiben. Mit seinem Engagement sendet Bloomberg ein positives Signal an alle die der Überzeugung sind, dass dem Klimawandel mit finanziellen Mittel begegnet werden muss – und an jene, die gehofft hatten, dass die USA nicht aus dem Pariser Klimaabkommen aussteigen.
💯 Zahl der Woche
59% der Deutschen legen ihr Vertrauen in die Klimaforschung
Seit 2014 erhebt "Wissenschaft im Dialog" (WiD) jährlich Daten zur Stimmungslage der Deutschen gegenüber Wissenschaft und Forschung. In einer aktuellen Umfrage geben 55% der Befragten an, in Forschung und Wissenschaft zu vertrauen. Besonders bemerkenswert ist der Anstieg des Vertrauens in die Klimaforschung: 59% der Befragten vertrauen den wissenschaftlichen Aussagen zum Klimawandel – ein deutlicher Zuwachs im Vergleich zu 2016, als es noch 39 % waren.
Das wachsende Vertrauen in die Klimaforschung zeigt, dass die intensive öffentliche und politische Auseinandersetzung mit Themen rund um den Klimawandel Wirkung entfaltet. Bewegungen wie „Fridays for Future“ haben positiv dazu beigetragen.
Ein wichtiger Faktor für das Vertrauen in die Forschung, ist der Bildungsgrad. Menschen mit geringerem Bildungszugang fehlt oft die Möglichkeit, mit wissenschaftlichen Themen in Kontakt zu treten. Gleichzeitig bietet dies die Chance, durch leicht verständliche und unterhaltsame Formate den Zugang zu Forschung zu erleichtern und einen breiteren gesellschaftlichen Dialog über Wissenschaft zu fördern.
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💪 Challenge der Woche
Informiert wählen: Welche Partei passt zu dir?
Die Bundestagswahl rückt immer näher - in nur 17 Tagen, am 23.02.2025, wird gewählt. Laut Stefanie Langkamp, Politik-Expertin der Klima-Allianz, ist: “diese Bundestagswahl für den Klimaschutz entscheidend.” Und trotz oder gerade wegen der Relevanz der Wahl, sind laut aktuellen Umfragen, viele Menschen in Deutschland noch unsicher, welcher Partei sie ihre Stimme geben wollen.
Mit dieser Unsicherheit - die sich oft nicht nur auf den Klimaschutz bezieht - beschäftigt sich die Challenge der Woche in dieser Ausgabe. Und die lautet:
Ich beschäftige mich in dieser Woche mit den Parteiprogrammen für die kommende Bundestagswahl, um mich über die geplanten Ziele der Parteien zu informieren.
Als Unterstützung für die Challenge geben wir euch verschiedene Möglichkeiten und nützliche Seiten an die Hand:
- Die bekannteste Möglichkeit ist der Wahl-O-Mat. Mit 38 kurzen Fragen kann man überprüfen, inwieweit die eigene Meinung mit den Parteiprogrammen übereinstimmt. Darüber hinaus bietet der Wahl-O-Mat vereinfachte Möglichkeiten, sich auch mit den Standpunkten der Parteien auseinanderzusetzen. Hier geht es direkt zur Website.
- Alternativen, um die Übereinstimmung der eigenen Meinung zu den Parteiprogrammen zu überprüfen, bieten der Wahl-Kompass, der Wahltest oder der WahlSwiper.
- Wer sich intensiver mit einzelnen Parteiprogrammen in einem kompakten Videoformat beschäftigen möchte, findet beim Youtuber MrWissen2go ca. 15 Minuten lange Videos. Derzeit sind allerdings nur Videos zu den Programmen der AFD, SPD und CDU/CSU verfügbar. Die Videos zu den anderen großen Parteien folgen in den nächsten Wochen.
Seid ihr dabei? 🗳️✊
Jede Stimme bei der Bundestagswahl ist entscheidend, nicht nur für die Zusammensetzung des Bundestages, sondern vor allem auch dafür, wie Deutschland in Zukunft mit der Klimakrise umgeht!
Vielen Dank fürs Lesen der KlimaGoodNews #67💚
Wir freuen uns schon auf die nächste Ausgabe mit positiven Nachrichten für eine nachhaltigere gemeinsame Zukunft!