CSR und ESG: Wo liegt der Unterschied?
CSR und ESG unterscheiden sich darin, dass CSR (Corporate Social Responsibility) die qualitative Seite der Nachhaltigkeit ist, während ESG (Environmental, Social, Governance) messbare Kriterien nutzt, um den nachhaltigen Erfolg eines Unternehmens zu bewerten.
CSR und ESG: Wo liegt der Unterschied und welche Begriffe sind für die richtige Nachhaltigkeitskommunikation wichtig
Der Klimaschutz liegt auch in der Verantwortung der Unternehmen. Unternehmen müssen nachhaltig handeln, denn ihre Auswirkungen auf das Klima sind enorm. In Zeiten, in denen unternehmerische Nachhaltigkeit zu einem Trendwort geworden ist, stellt sich daher die Frage: Was sind CSR und ESG? Was hilft Unternehmen, ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft wirklich zu messen?
Das Thema der Nachhaltigkeit im Unternehmen, das heute im Mittelpunkt der Agenda von Führungskräften in aller Welt steht, ist natürlich mit dem umfassenderen Thema der nachhaltigen Entwicklung und der Rolle der Unternehmen in der Gesellschaft verbunden. Tatsächlich haben viele ökologische und soziale Herausforderungen, mit denen die Gesellschaft konfrontiert ist, direkte Auswirkungen auf die Unternehmenstätigkeit und damit auf die Unternehmensstrategie sowie umgekehrt. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass sich die Verantwortlichen in der Praxis dieser Herausforderungen bewusst sind, da die Beziehung zwischen Unternehmen und Gesellschaft davon abhängt, wie diese Herausforderungen bewältigt werden.
Ein unverzichtbarer Bereich für Unternehmen: Corporate Responsibility
Ein nachhaltiges Unternehmen ist ein Unternehmen, das Geschäftsstrategien und -tätigkeiten in einer Weise entwickelt, umsetzt, anwendet und überwacht, die den Bedürfnissen des Unternehmens und seiner Stakeholder entspricht und mit den Grundsätzen der Nachhaltigkeit vereinbar ist.
Ursprünglich ging es bei der unternehmerischen Nachhaltigkeit, die auch als soziale Verantwortung der Unternehmen (CSR) bezeichnet wird, in erster Linie um ethisches Verhalten gegenüber der Gesellschaft als Ganzes. Diese Definition war in der Praxis unklar und führte in der Regel dazu, dass Unternehmen kleine, unkoordinierte philanthropische Aktivitäten in einer einzigen sozialen oder ökologischen Richtung durchführten. Seit den späten 1990er Jahren hat John Elkingtons Erklärung der Triple Bottom Line das Konzept der CSR in eine umfassendere Bedeutung umgewandelt, die den Profit, die Menschen (People) und die Umwelt (Planet) unter einem einzigen Begriff zusammenfasst, der ein interdependentes System darstellt.
Es ist bemerkenswert, dass sich die Begriffe mit der Zeit und der Entwicklung der Gesellschaft weiterentwickeln. CSR ist heute besser bekannt als Corporate Responsibility (CR), mit dem Wegfall des Begriffs "sozial", da dem Umweltaspekt heute eine größere Bedeutung beigemessen wird. CR ist heute ein wichtiger Bereich der Unternehmensstrategie. Im Wesentlichen bedeutet es, dass Unternehmen Verantwortung für ihre wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Auswirkungen auf die Gesellschaft übernehmen.
CR basiert auf drei Säulen oder "Komponenten": wirtschaftliche Nachhaltigkeit, die von bestehenden und wirtschaftlich erfolgreichen Unternehmen automatisch erfüllt wird, ökologische Nachhaltigkeit, die sich auf Natur, Emissionen und biologische Vielfalt konzentriert, und soziale Nachhaltigkeit, die auf Menschenrechte und Gerechtigkeit achtet. Diese Säulen bestehen aus einer Vielzahl von Aspekten, die zur allgemeinen Nachhaltigkeit des Unternehmens beitragen. Die Einrichtung einer CR-Abteilung hat zahlreiche Vorteile. Einerseits für das Unternehmen, wie z. B. die Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen, Kosteneinsparungen und das Unternehmensimage. Andererseits für die Gesellschaft, etwa durch die Schaffung eines positiven Einflusses auf Partner und Inspiration für Wettbewerber, die Unterstützung lokaler und globaler Gemeinschaften und einen größeren Beitrag zum Klimaschutz.
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Was ist mit ESG?
Während CR darauf abzielt, ein Unternehmen sozial und ökologisch verantwortlich zu machen, werden die Bemühungen eines solchen Unternehmens durch sogenannte Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (ESG) messbar gemacht. Anhand der ESG-Praktiken lässt sich beurteilen, wie gut ein Unternehmen die von ihm gesetzten Ziele in Bezug auf Nachhaltigkeit und Unternehmensverantwortung erreicht. ESG nutzt nämlich Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren und Managementinstrumente, um die Nachhaltigkeitspraktiken eines Unternehmens zu bewerten. Mit anderen Worten: ESG ist ein Teil der CR. CR ist das Ideal und gibt den Rahmen für die Nachhaltigkeitsagenda und die Kultur der Unternehmensverantwortung vor. ESG ist die Aktion und das messbare Ergebnis. Einfach ausgedrückt: CR kann als die qualitative Seite und ESG als die quantitative Seite der unternehmerischen Nachhaltigkeit betrachtet werden.
ESG berücksichtigt eine Vielzahl von Bewertungskriterien in jedem seiner zentralen Begriffe. Um einige Beispiele zu nennen: Der Begriff "Environment" (Umwelt) berücksichtigt den Umweltschutz, die Reduzierung von Emissionen und den sorgfältigen Umgang mit Rohstoffen und Energie. Der Begriff "Social" (Soziales) bezieht sich unter anderem auf Arbeitssicherheit, faire Arbeitsbedingungen oder Menschenrechte. Schließlich umfasst der Begriff "Governance" (Verwaltung) die Verhinderung von Korruption sowie die Unternehmensethik und mehr. ESG-Kriterien sind eine wichtige Grundlage für nachhaltige, finanzielle und nicht-finanzielle Entscheidungen. Analysten bewerten, ob und welche Auswirkungen dieses ESG-Wissen auf die Zukunft eines Konzerns haben kann, indem sie sogenannte Key Performance Indicators (KPIs) verwenden.
CSR war der Vorläufer der ESG. Ohne CSR gäbe es keine ESG. Die Begriffe CSR und CR scheinen jedoch heutzutage überholt zu sein, da viele Unternehmen es vorziehen, den Bereich oder die Abteilung einfach "Nachhaltigkeit" zu nennen. Um Verwirrung zu vermeiden, nehmen viele einfach die Abkürzung direkt zu ESG, da es heute fast keine Nachhaltigkeitsabteilung ohne ein explizites ESG-Management System geben kann, um seinen Einfluss auf die Gesellschaft wirklich messen zu können.
Mit dem Koalitionsvertrag, den neuen Klimainitiativen, den Folgen der UN-Klimakonferenz (COP 26) und dem Ziel der Bundesregierung, bis 2045 Klimaneutralität zu erreichen, steht Nachhaltigkeit derzeit ganz oben auf der politischen Agenda. Dies drückt sich insbesondere in dem Willen der Bundesregierung aus, Unternehmen in ihrem Streben nach Nachhaltigkeit zu unterstützen, indem sie ihnen Instrumente zur Messung von ESG zur Verfügung stellt, wie z. B. den Deutschen Nachhaltigkeitskodex. Darüber hinaus hat die Dringlichkeit des Klimawandels Unternehmen, die sich um Nachhaltigkeit bemühen, dazu veranlasst, ihre Produkte und Dienstleistungen zu überdenken, um ihre negativen Auswirkungen auf die Gesellschaft zu verringern. Eine wirksame Möglichkeit, damit zu beginnen, ist die Erhöhung der Transparenz entlang der Lieferkette in sozialer und ökologischer Hinsicht. Dies kann durch die Einführung einfacher und wirksamer ESG-Maßnahmen wie Sicherheitsuntersuchungen an Produktionsstandorten und Methoden zur Emissionsreduzierung wie z. B. Product Carbon Footprints erreicht werden.
Die Pandemie hat gezeigt, dass Staaten und Unternehmen in Krisenzeiten resilient sind und dass die ökologischen, sozialen und gesundheitlichen Herausforderungen die Beziehungen zwischen Unternehmen und Gesellschaft noch weiter stärken. Ihr Bewältigung ist daher eine Notwendigkeit für das Unternehmen, die Umwelt und das Wohlergehen der Gesellschaft.
Quellen
Deutscher Nachhaltigkeitskodex (2022). Homepage.
Die Bundesregierung Deutschland (2022). Die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie.
Fonds Clever (2022). Environment Social Governance (ESG) - Lexikon von
Hung, C. (2021, 23. September). Three Reasons Why CSR And ESG Matter To Businesses. Forbes.
Hoffmann, B. N. (2020, 20. Oktober). ESG-Kriterien: Definition und Erklärung des Nachhaltigkeits-Ratings.
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J.P. Morgan (2021) COVID-19 zeigt: ESG-Kriterien sind wichtiger denn je.
Lexology (2021, 25. März). The Evolution of ESG from CSR. Lexology.
Taticchi, P. & Demartini, M. (2021). Corporate Sustainability in Practice: A Guide for Strategy Development and Implementation. Springer International Publishing, Imprint Springer. ISBN: 978-3-030-56344-8