#64 KlimaGoodNews: Energie für den Klimaschutz
Eine globale Energiewende ist unverzichtbar, um den Klimawandel zu bewältigen. Denn der Energiesektor ist für rund drei Viertel aller klimaschädlichen Treibhausgasemissionen verantwortlich und steht vor der Herausforderung, den weltweit wachsenden Energiebedarf klimafreundlich zu decken.
Die Lösung liegt in den Erneuerbaren Energien. Sie senken Treibhausgasemissionen, reduzieren die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen und eröffnen zudem neue wirtschaftliche Perspektiven. Gleichzeitig fördern sie soziale Gerechtigkeit, indem sie den Zugang zu bezahlbarer und verlässlicher Energie verbessern und so Lebensqualität, Bildung und wirtschaftliche Teilhabe weltweit stärken.
Deutschland und die EU spielen dabei eine Schlüsselrolle, indem sie ambitionierte Klimapolitik, technologische Innovation und internationale Zusammenarbeit vorantreiben. Fortschritte sind bereits deutlich sichtbar und zeigen, dass die Energiewende machbar ist. Doch um das volle Potenzial auszuschöpfen, braucht es weiterhin entschlossenes Handeln und gezielte Förderung – ein Weg voller Herausforderungen und großer Chancen zugleich.
Von einigen Erfolgsgeschichten auf diesem Weg lest ihr in dieser Ausgabe unserer KlimaGoodNews. Viel Spaß! 💚
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Erneuerbare Energien treiben EU-Klimaschutz voran
2023 sanken die Treibhausgasemissionen der EU um 8%, was 256 Millionen Tonnen CO₂ entspricht – das sind etwa 570 Kilogramm CO₂ pro EU-Bürger:in.
Ein Schlüsselfaktor für diesen Erfolg war die zunehmende Nutzung erneuerbarer Energien, die fossile Brennstoffe wie Kohle immer stärker ersetzen. Mittlerweile stammt ein Viertel der in der EU verwendeten Energie aus nachhaltigen Quellen, wie Solar-, Wind- und Wasserkraft. Gleichzeitig hat sich der Energieverbrauch langfristig verringert, was den positiven Effekt zusätzlich verstärkt.
Damit liegen die EU-Emissionen nun 37% unter dem Niveau von 1990. Bis 2030 wird eine Reduktion um mehr als die Hälfte angestrebt. Allerdings decken die Klimapläne der Mitgliedstaaten bisher nur Einsparungen von 43% ab. Vor allem im Verkehrssektor sind die Fortschritte begrenzt.
Diese Entwicklungen zeigen: Die EU nimmt eine Vorreiterrolle im globalen Klimaschutz ein. Während weltweit die Emissionen steigen, beweist Europa, dass der Wandel zu einer nachhaltigen Energieversorgung machbar ist – auch wenn weiterhin entschlossenes Handeln nötig bleibt.
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Strom aus Erneuerbaren erreicht Rekordniveau in Deutschland
Im dritten Quartal 2024 stammten erstmals 63,4% des Stroms in Deutschland aus Erneuerbaren Energien – ein Höchststand für diese Jahreszeit. Im Vergleich zum Vorjahr (60,6%) zeigt sich damit ein deutlicher Fortschritt. Der Anteil konventioneller Energieträger wie Kohle und Gas sank auf 36,6%, ein Rückgang um 4,7% im Jahresvergleich.
Wind- und Solarenergie dominierten den Strommix: Windkraft stellte mit 24,7% den größten Anteil, während die Photovoltaik mit einem Anstieg auf 23,8% deutlich aufholte. Kohle fiel auf den dritten Platz mit einem Anteil von 21,4%, und Erdgas trug nur mit 11,4% zur Stromerzeugung bei.
Auch der Stromhandel entwickelte sich dynamisch: Während Deutschland doppelt so viel Strom importierte wie exportierte, stiegen die Exporte dennoch um 19,2% auf 11,8 Milliarden Kilowattstunden.
Dieser Erfolg verdeutlicht, wie stark Erneuerbare Energien inzwischen den deutschen Strommix prägen. Mit weiteren Investitionen in Wind- und Solarkraft kann das Ziel einer klimaneutralen Energieversorgung immer näher rücken.
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🎊 Earthly Delights
Hybridkraftwerk nutzt Wellen, Wind und Sonne als neue Quelle für erneuerbare Energien
Solar- und Windkraftanlagen sind auf dem Weg zu einer umweltfreundlichen Stromversorgung von großer Bedeutung. Das Problem ist allerdings, dass sie vom Wetter abhängig sind.
Mit diesem Problem beschäftigt sich das schwedische Start-up NoviOcean. Es entwickelt aktuell ein neues Hybridkraftwerk, welches neben Solar- und Windenergie, auch die Energie aus Wellen nutzt, um unabhängiger gegenüber Wetterschwankungen zu sein.
Geplant ist, dass das fast 40 Meter lange Kraftwerk schwimmt und mit einem Anker auf dem Meeresboden fixiert ist. Die Wellen heben und senken das Kraftwerk und die dabei entstehende Rotationsenergie wird verwendet, um einen Generator anzutreiben. Gleichzeitig wird auf der Oberseite Strom durch Wind- und Solarkraft gewonnen - eine optimale Flächennutzung.
Laut Angaben des Unternehmens soll das Kraftwerk in der Lage sein rund 3.500 MWh pro Jahr erzeugen können. Genug, um 1.400 Zwei-Personen-Haushalte ein Jahr lang komplett mit Strom zu versorgen.
Jedoch befindet sich das Projekt derzeit noch in einer Testphase. Erst 2027 ist die Installation eines Prototyps geplant, der bei Erfolg in bestehende Offshore-Windparks integriert werden soll, um die Flächennutzung zu optimieren!
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💯 Zahl der Woche
8.000.000 Kilowattstunden - Die Kapazität der Großspeicher in zwei Jahren in Deutschland!
Ende 2026, in nur zwei Jahren, sollen in Großspeichern in Deutschland 8.000.000 kWh Strom gelagert werden können! Das Beeindruckende an dieser Zahl: Derzeit haben die Großspeicher gerade einmal eine Gesamtkapazität von 1,8 Millionen Kilowattstunden. Die prognostizierte Entwicklung ist entspricht somit einer Verfünffachung!
Möglich ist dieser Ausbau durch enorme Kostensenkungen in Bau, Produktion sowie Herstellung, die dazu führen, dass aktuell verschiedenste Akteure in Deutschland den Ausbau planen.
Als Großspeicher werden alle Batterien bezeichnet, die eine Leistung von mehr als einem Megawatt (1.000 kW) haben. Diese sind ein wichtiger Baustein im Rahmen der Energiewende, da sie die Erträge von Kraftwerken wie Solar- und Windkraftanlagen speichern können. In Zeiten, in denen die Erträge höher sind als der Bedarf, kann so Strom gelagert werden, beispielsweise wenn die Sonne im Sommer besonders lange und stark scheint. Zu anderen Zeiten, in denen der Bedarf höher ist als der Ertrag, wie in der Nacht, kann der gespeicherte Strom dann verwendet werden, wenn die Kraftwerke selbst keinen Strom produzieren.
Erst durch den Ausbau von Speicheranlagen wird der weitere Ausbau von erneuerbaren Energien sinnvoll, da sonst die Gefahr besteht, dass durch zu viel eingespeisten Strom die Belastungsgrenze erreicht wird.
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💪 Challenge der Woche
Weniger Energie, mehr Klimaschutz ⚡️🌿
Die Möglichkeiten zum Klimaschutz hängen sehr eng mit dem Endenergieverbrauch in Haushalten zusammen. 2022 haben private Haushalte ca. 680 Milliarden Kilowattstunden Strom verbraucht. Umgerechnet in Treibhausgasemissionen sind so, auf Basis der durchschnittlichen Emissionen pro kWh, mehr als 250 Millionen Tonnen CO₂-Emissionen entstanden. Das alleine macht fast 1/3 der gesamten Treibhausgasemissionen von Deutschland in einem Jahr aus. Dass in diesem Bereich ein enormes Potenzial für Reduktionen vorliegt, ist daher eindeutig.
Eine sehr sinnvolle Maßnahme ist dabei, seine private Stromversorgung auf erneuerbare Energien (z.B. Ökostrom) umzustellen. Eine kWh Strom aus erneuerbaren Quellen verursacht weniger als 4% der Emissionen im Vergleich zu einer kWh Strom aus Kohlekraftwerken.
Ganz unabhängig davon, ob du Ökostrom nutzt oder nicht, ist Energiesparen ein entscheidender Hebel für den Klimaschutz. Effizienz zählt, denn weniger Energieverbrauch bedeutet nicht nur niedrigere Kosten, sondern auch eine geringere Belastung der Infrastruktur und eine optimierte Nutzung der Ressourcen – selbst bei erneuerbaren Energien.
Kleine Maßnahmen im Alltag können bereits einen großen Unterschied machen. In dieser Woche warten drei einfache Challenges auf dich, mit denen du direkt starten kannst:
🔥 Optimiere die Einstellung deiner Heizung!
→ Schon ein Grad weniger Raumtemperatur reduziert den Energieverbrauch um ca. 6 %. Finde die niedrigste Temperatur, bei der du dich noch wohlfühlst, und vermeide unnötiges Heizen in Räumen, die du selten nutzt!
🛋️ Räume deine Heizkörper frei!
→ Kisten, Möbel, Vorhänge o.Ä. die den Heizkörper verdecken reduzieren die Heizleistung. Am besten steht der Heizkörper komplett frei.
🔌 Ziehe bei Geräten, die du nicht benötigst den Stecker!
→ Jedes Gerät, welches nicht am Strom angeschlossen ist, reduziert den Verbrauch. Hilfreich kann es sein Steckerleisten mit Schalter zu verwenden, wenn mehrere Geräte gleichzeitig angeschlossen sein sollen
Wenn du zwei der drei Challenges erledigst, hast du die Challenge der Woche absolviert! Und mit jeder Maßnahme trägst du dazu bei, den Endenergieverbrauch zu reduzieren - ein wichtiger Schritt für mehr Klimaschutz. Viel Erfolg 💪
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Vielen Dank fürs Lesen der KlimaGoodNews #64💚
Wir freuen uns schon auf die nächste Ausgabe mit positiven Nachrichten für eine nachhaltigere gemeinsame Zukunft!