KlimaGoodNews Special Edition: Das wertvollste Gut der Erde

KlimaGoodNews Special Edition: Das wertvollste Gut der Erde
Photo by Alfred Schrock / Unsplash

Wir als KlimaGoodNews Redaktionsteam haben einige Lieblingsthemen, zu denen vor allem spannende Geschichten aus der Natur sowie unsere 🎊 Earthly Delights Kategorie zählen. Heute bringen wir beides in einer Earthly Delights Special Ausgabe zusammen - ganz im Zeichen des wertvollsten Guts der Erde: die Biodiversität.

Biodiversität, die Vielfalt der Ökosysteme, Lebensräume, Tier- und Pflanzenarten sowie die genetische Vielfalt innerhalb dieser Arten, ist von immenser Bedeutung für unser Leben. Sie versorgt uns mit Nahrung, Trinkwasser, Fasern für Kleidung, Grundstoffen für Arzneien und spielt eine ganz entscheidende Rolle, wenn es um Klimaregulierung geht. Wusstet ihr, dass in den letzten zehn Jahren Ozeane, Pflanzen, Tiere und Böden mehr als 50 % der vom Menschen verursachten CO₂-Emissionen aufgenommen und so die Erderhitzung deutlich verlangsamt haben? Mit ihrer Anpassungs- und Widerstandsfähigkeit schützen uns intakte Ökosysteme vor den Folgen der Klimakrise und Naturkatastrophen wie beispielsweise Erdrutsche oder Überschwemmungen. Wenn wir den Schutz unserer natürlichen Lebensräume gewährleisten können, sind sie unschlagbare Verbündete im Kampf um mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit.

Einige beeindruckende natürliche Erfolgsgeschichten haben wir in dieser Ausgabe unserer KlimaGoodNews zusammengestellt. Viel Freude beim Lesen 💚

WWF-Studie: Unsere Natur, die unbekannte Verbündete des Klimas - WWF Österreich
Der WWF Österreich setzt sich für Umwelt, Tiere und Menschen ein. Wir wollen der weltweiten Naturzerstörung Einhalt gebieten und eine Zukunft gestalten, in der Mensch und Natur in Harmonie leben.

Gigantischer Klimaschutz in den Kaparten

bison grazing on grass near mountains during daytime
Photo by Nick Dunlap / Unsplash

Eine Herde von 170 Wisenten in den rumänischen Karpaten hat laut Forscher:innen einen bemerkenswerten Nutzen fürs Klima. Ein neues Modell der Yale-Universität schätzt, dass die Wisente jährlich rund 54.000 Tonnen CO₂ einsparen können, was in etwa dem gleichen Effekt entspricht, wie 43.000 durchschnittliche amerikanische Benzinautos von den Straßen zu entfernen.

Die Wisente fördern durch ihr Grasen und Verdauen die Fruchtbarkeit des Bodens. Unter ihren Hufen verdichtet sich der Boden, sodass zu dem auch weniger in den Pflanzen gespeichertes CO₂ in die Atmosphäre gelangt. Das Gelände, auf dem die Wisente seit 2014 leben, bindet dadurch 9,8-mal mehr Kohlenstoff. Diese Studie, unterstützt von der Global Rewilding Alliance, zeigt, dass große Säugetiere wie die Wisente eine bedeutende Rolle im Kohlenstoffkreislauf spielen und ihre Wiederansiedlung einen natürlichen Weg zum Klimaschutz darstellt.

Die Studie ist jedoch nicht global übertragbar, da das Projekt von der speziellen Biodiversität und den fruchtbaren Böden in Rumänien profitiert. In anderen Regionen, wie der nordamerikanischen Prärie, könnten ähnliche Projekte weniger effektiv sein.

Wisente in Rumänien: Die grasenden Klimahelden der Karpaten
Eine Herde aus 170 Wisenten in Rumänien hat Forschern zufolge einen erstaunlichen Nutzen fürs Klima. Das dank der Wildtiere gespeicherte CO₂ sei mit dem Ausstoß von mehr als 40.000 Autos zu vergleichen.

Faser der Zukunft?

green leafed plant and white flowers
Photo by Paul Morley / Unsplash

Brennnesselfasern, seit Jahrtausenden genutzt, erleben dank neuer Initiativen und Forschungsprojekten ein Comeback im Textilmarkt. Diese Fasern wurden bereits in der Steinzeit verarbeitet und waren bis nach dem Zweiten Weltkrieg ein wichtiger Rohstoff. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs verlor die Naturfaser jedoch an Bedeutung und wurde zunehmend durch preisgünstigere Baumwollimporte ersetzt. Mit dem steigenden Bedarf an natürlichen Fasern und der Suche nach Alternativen zu synthetischen Materialien könnte sich dies jetzt wieder ändern.

Herausforderungen bestehen beim Anbau, da viel Land benötigt wird. Ein internationales Projektteam hat jedoch Wege erforscht, Brennnesseln auf ungenutzten oder kontaminierten Böden anzubauen. Die Große Brennnessel zeigt großes Potenzial: Sie ist widerstandsfähig, kommt mit wenig Wasser aus, benötigt kaum Pestizide und gedeiht auch in kälteren Klimazonen. Besonders bemerkenswert ist ihre Fähigkeit, Schadstoffe aus dem Boden zu filtern, was zur Sanierung kontaminierter Flächen beitragen kann.

Besonders erfolgreich sollen Brennnesselklone wie der Klon B13 sein, der einen höheren Fasergehalt hat. Sie machen den Anbau effizienter und profitabler. Mit solchen Innovationen könnte die Brennnessel eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Fasern werden und zur Schonung der Ressourcen beitragen.

Die Brennnessel-Revolution: Wie eine Naturfaser den Textilmarkt erobert
Seit Jahrtausenden werden Brennnesselfasern zur Herstellung von Stoffen und Textilien genutzt. Jetzt könnten sie einen neuen Siegeszug antreten – Dank einiger Initiativen und Forschungsprojekte.

Kork vs. Ölpest

brown tree trunk in close up photography
Photo by mtsjrdl / Unsplash

Kork, welches aus der Rinde von Korkeichen gewonnen wird, wird traditionell zum Verschließen von Flaschen genutzt. Doch laut einem Forschungsteam eignet sich das hellbraune Material auch zur Bekämpfung eines globalen Umweltproblems: Ölverschmutzungen. Aktuell werden Ölunfälle in Meeren meist mit sogenannten Dispergatoren bekämpft. Diese schädlichen Chemikalien lösen den Ölfilm im Wasser auf, sodass er sich in kleineren Konzentration im Meer verteilt. Diese Methode ist jedoch umweltschädlich, da sie neue Umweltgifte ins Meer einbringt.

Ein Forschungsteam hat nun eine effektive und umweltfreundliche Alternative vorgestellt. Mit dem allbekannten, ungiftigen und erneuerbaren Material Kork sollen Ölverschmutzungen bekämpft werden. Denn durch eine spezielle Laserbehandlung erhält der Kork wasserabweisende und ölanziehende Eigenschaften. Im Forschungsexperiment erhitzte sich der behandelte Kork bei geringer Sonneneinstrahlung so stark, dass er Wärme an das Öl abgab. Dadurch wurde das Öl flüssig und konnte vom Kork aufgesaugt werden, ohne dass dabei Wasser aufgenommen wurde. Diese vielversprechende Methode soll nun auf größeren Flächen und in der Praxis getestet werden, um die Effektivität und Umweltauswirkungen weiter zu untersuchen.

Umweltschutz: Neue Methode mit Kork gegen Ölverschmutzung in den Meeren
Gelangt bei Havarien Öl ins Meer, wird die Verschmutzung oft mit ebenfalls schädlichen Chemikalien bekämpft. Ein Forschungsteam hat mithilfe von Lasertechnik eine ungiftige Alternative aus Naturmaterial entwickelt.

Seegras das Supergras

rock formation beside body of water
Photo by James Qualtrough 🇮🇲 / Unsplash

Das Potenzial von Seegras im Klimaschutz ist vielschichtig und tiefgreifend. Die im Meer- und Wattbereich angesiedelten Blütenpflanzen speichern CO₂ in bedeutenden Mengen und sind unverzichtbar für die Biodiversität. Darüber hinaus eignet sich Seegras als nachwachsender und klimafreundlicher Baustoff. So kann es als Dämmstoff für Häuser oder als Polsterfüllung für Kissen und Matratzen genutzt werden, was es zu einer nachhaltigen Alternative zu Steinwolle macht. Bereits jetzt übersteigt die Nachfrage nach diesem klimafreundlichen Baustoff das Angebot.

Um den Schutz der Seegraswiesen zu gewährleisten, erfolgt die Ernte passiv. Bei Stürmen an der Ostsee werfen Seegraswiesen Blätter ab, die als Treibsel an den Strand gespült werden. Dieses abgestorbene und angespülte Seegras kann geerntet werden und wird anschließend gereinigt und getrocknet. Derzeit findet die Ernte vorwiegend in Dänemark statt, da in Deutschland erst politische Maßnahmen ergriffen werden müssen, um diese zu fördern. Letzteres ist von hoher Bedeutung, denn Seegras hat sowohl ökologisch als auch ökonomisch ein enormes Potenzial, um nachhaltige Innovationen voranzutreiben.

Für Hausbau und Klimaschutz: In der Ostsee schlummert ein grüner Alleskönner
Seegraswiesen speichern nicht nur Kohlendioxid. Die an den Stränden angespülten Blätter der Pflanze eignen sich zudem als nachwachsender Dämmstoff. Der führt aber noch ein Nischendasein.

🌿 Challenge der Woche: Naturbewusstsein

Ich nehme mir 10 Minuten Zeit für eine achtsame Naturmeditation 🧘✨

Achtsamkeit bedeutet, bewusst im Hier und Jetzt zu sein und sich seines eigenen Handelns sowie seiner Umgebung bewusst zu werden. Sie kann nicht nur unser persönliches Wohlbefinden verbessern, sondern auch dazu beitragen, umweltbewusster zu leben. Durch Achtsamkeit entwickeln wir eine tiefere Verbindung zur Natur, erkennen ihre Schönheit und ihre Bedeutung für unser Wohlbefinden und sind eher bereit, sie zu schützen.

Vorbereitung
Nimm dir 10 Minuten Zeit und finde einen ruhigen Ort im Freien, z.B. einen Park, ein Waldstück oder deinen Garten.

Ankommen
Schließe die Augen und konzentriere dich auf deine Atmung. Spüre bewusst, wie die Luft in deine Lungen strömt und wie du sie wieder ausatmest.

Wahrnehmung
Höre auf die Geräusche der Natur wie das Rauschen der Blätter, das Zwitschern der Vögel oder das Plätschern eines Baches.
Achte auf die Vielfalt der Pflanzen und Tiere um dich herum.
Spüre den Boden unter deinen Füßen und die Sonne auf deiner Haut.

Verbinden
Verbinde dich mit der Natur und fühle Dankbarkeit für ihre Schönheit und Vielfalt.

Reflexion
Reflektiere über deine Erfahrungen.
Überlege, wie du diese Achtsamkeit und Verbundenheit mit der Natur in deinen Alltag integrieren kannst.

Viel Freude beim Ausprobieren & vielen Dank fürs Lesen der KlimaGoodNews 💚

Wir freuen uns schon auf die nächste Ausgabe mit positiven Nachrichten für eine nachhaltigere gemeinsame Zukunft!

Seid ihr bereit für die Herausforderung?

Mit der KlimaRallye oder dem Klimathon könnt ihr spielerisch gemeinsam als Kommune oder Unternehmen Einsparpotenziale erkennen und miteinander in den Wettbewerb treten! Das ist nicht nur gut für's Klima, sondern fördert auch die Gemeinschaft und ein nachhaltiges Bewusstsein.

Seid jetzt dabei!