Saisonales im August
Der Sommer bringt Pfirsiche und Artischocken auf den Teller! Erfahre mehr über ihre Nährwerte und genieße die Saison mit frischen Rezepten. 🍑🌿 #Saisonal #Sommer
Der Sommer hat seinen Höhepunkt erreicht und die Tage werden bereits wieder kürzer. Wir versuchen uns im Schatten abzukühlen, während die Insekten in der Luft schwirren und auf den Feldern sowie den Plantagen das Obst und Gemüse wächst.
Obst
- Pfirsiche
- Trauben
- Kirschen
- Aprikosen
Gemüse
- Artischocken
- Sellerie
- Rote Bete
- Fenchel
Diesen Artikel widmen wir dem Pfirsich und den Artischocken. Wir werfen einen Blick auf ihre Nährwerte und Herkunft und geben euch nützliche Tipps. Durch den bewussten Konsum von regionalen und saisonalen Produkten können wir alle zu einem nachhaltigeren Lebensstil beitragen und gleichzeitig die Frische und Qualität unserer Lebensmittel genießen.
Pfirsich
Seinen Ursprung hat dieses Steinobst in China, wo es seit etwa 2.000 Jahren vor Christus angebaut wird. In Deutschland werden Pfirsiche seit dem 2. Jahrhundert nach Christus genossen, nachdem die Römer sie in das Gebiet des heutigen Taunus brachten.
Pfirsiche enthalten Xanthophylle, die zusammen mit Carotinen nach der Aufnahme durch den menschlichen Stoffwechsel wichtige Zellschutzfunktionen übernehmen. Der hohe Vitamin-B3-Anteil lindert in Kombination mit Magnesium, Selen und Zink Nervosität und Unruhe. Sie sind daher auch hervorragend zur Stressprophylaxe oder -reduktion geeignet. Pfirsiche stärken das Bindegewebe, die Gefäße, das Herz und den Kreislauf und helfen bei Darmverstopfungen. Die Kerne sind jedoch nicht zum Verzehr geeignet, da sie Substanzen enthalten, die im Organismus zu Blausäure umgewandelt werden können.
Noch immer gehören China, neben Spanien und Italien, zu den wichtigsten Anbauländern des Pfirsichs. Nach Angaben der Bundesanstalt dominiert spanisches Steinobst den deutschen Markt, während auch italienische Früchte bedeutend sind. Durch lange Transportwege wird Obst oft unreif geerntet, was besonders bei Pfirsichen problematisch ist, da sie nach der Ernte kaum nachreifen und daher häufig einen milden Geschmack aufweisen. In den letzten Jahren wurden zudem die behördlichen Grenzwerte für Pestizidbelastungen in Lebensmitteln von der EU und dem Bundesverbraucherministerium massiv angehoben. Die heutigen gesetzlichen Höchstmengen sind so weit entschärft, dass selbst hohe Pestizidbelastungen politisch akzeptabel erscheinen. Besser ist es daher, regional zu kaufen oder, um ganz sicher zu sein, dass keine Pestizide an den Früchten verwendet wurden, selbst anzubauen.
Der Pfirsichbaum bevorzugt einen besonders sonnigen und geschützten Standort, idealerweise an der Südseite eines Hauses, um optimal zu gedeihen. Die Wärme, die von der Hauswand reflektiert wird, unterstützt das Ausreifen der Früchte. In Gebieten mit kalten Ostwinden und Spätfrostlagen ist eine solche Platzierung besonders sinnvoll. Leicht lehmige und humusreiche Böden sind am besten geeignet, da sie nährstoffreich sind und Staunässe vermeiden. Alternativ kann der Pfirsichbaum in einem Kübel auf einer überdachten Terrasse oder einem Balkon angebaut werden, wobei mediterrane Pflanzenerde und eine Drainageschicht Staunässe verhindern. Im Garten sollte der Pfirsichbaum vorzugsweise im Frühjahr gepflanzt werden, um Schäden durch Spätfröste zu vermeiden. Der Baum muss regelmäßig bewässert und mit gut verrottetem Kompost gedüngt werden. Kübelpflanzen sind mobil und können bei Frostgefahr ins Haus gebracht werden. Der Schnitt sollte im Frühjahr durchgeführt werden, um die Fruchtbildung zu fördern. Pfirsiche werden je nach Sorte von Ende Juli bis Anfang September geerntet, wenn sie goldgelb bis rötlich und das Fruchtfleisch weich sind.
Artischocken
Historische Aufzeichnungen zeigen, dass Artischocken schon bei den Römern beliebt waren und bereits im 2. Jahrhundert auf römischen Märkten gehandelt wurden. Phillip Strozzi soll der erste Europäer gewesen sein, der im Raum Neapel mit dem Anbau von Artischocken begann, was den großflächigen Anbau ermöglichte. Im französischen Adel waren leuchtende Artischockenblüten lange Zeit ein Wohlstandssymbol. Im 15. Jahrhundert verbreitete sich das duftende, gesunde Gemüse schnell von Italien und Frankreich aus in ganz Europa.
2003 wurde die Artischocke als Heilpflanze des Jahres gekürt. Zu Recht. Artischocken enthalten wichtige Inhaltsstoffe wie Kaffeesäure, Chlorogen- und Neochlorogensäure, Cynarin, Bitterstoffe, Flavonoide und Sesquiterpene, die zahlreiche gesundheitliche Vorteile bieten. Sie fördern die Produktion und Ausschüttung der Galle, verbessern die Fettverdauung, senken den Cholesterinspiegel und schützen die Leber. Darüber hinaus regen sie die Darmmuskulatur an und unterstützen so die Verdauung. Sie lindern dyspeptische Beschwerden wie Oberbauchschmerzen, Sodbrennen, Völlegefühl, Blähungen, Übelkeit und Erbrechen, besonders bei Störungen des Leber-Galle-Systems. Artischockenblätter sind auch wirksam bei Gallenbeschwerden, Appetitlosigkeit, hohem Cholesterinspiegel, Arteriosklerose und als Begleitbehandlung bei Hepatitis C. Sie können auch zur Vorbeugung gegen Gallensteine eingesetzt werden.
Heute sind die Hauptanbaugebiete Italien, Frankreich, Ägypten, Spanien und die USA. Artischocken sind anspruchsvolle Pflanzen, die einen gut gedüngten Boden und viel Sonneneinstrahlung benötigen. Ihre Wasserversorgung sollte während der Saison durchschnittlich 25-51 mm pro Woche betragen. Aufgrund ihres tiefen Wurzelsystems können Artischocken im frühen Wachstumsstadium etwas Wasserstress vertragen. Besonders wichtig ist eine ausreichende Bewässerung während der Blüte und Knospenbildung, da Wassermangel in dieser Phase zu einem geringeren Ertrag und zur Bildung der "schwarzen Spitze" führen kann, insbesondere bei heißem Wetter. Das kann vor allem in wasserarmen Regionen schwierig werden.
Achte beim Kauf darauf, dass die Knospen fest geschlossen sind, ohne aufgebogene Blätter. Die Knospe muss straff und der Stiel steif und unbiegsam sein. Ein längerer Stiel verbessert die Haltbarkeit, da er als Wasserspeicher dient und die Knospe länger frisch hält. Händler schneiden ihn oft ab, da er Platz beansprucht. Auch zu Hause sollte man den Stiel nicht kürzen, wenn die Knospen zwei bis drei Tage aufbewahrt werden sollen. Braune oder verwelkte Knospen sollten vermieden werden, da sie alt sind und auf den Kompost gehören; ihre Blätter und der Boden sind meist dunkel bis schwarz verfärbt.
Rezeptidee: Geröstete Artischocke mit Minz-Couscous
Zutaten für die Artischocken
- Olivenöl
- 1400 g Artischocken (etwa 3-4)
- Zitronenwasser (Wasserschüssel mit geschnittenen Zitronen)
- 2 Zitronen
- Salz und grober schwarzer Pfeffer
- Kräuter
- 150 ml Gemüsebrühe
- Ein Schuss Weißwein
- Auflaufform, um die vorbereiteten Artischocken im Ofen zu garen
Zutaten für den Couscous
- 1 EL Olivenöl
- 1 kleine Knoblauchzehe
- 50 Gramm Couscous
- 120 ml Gemüsebrühe
- 20 g Semmelbrösel
- 50 g eingelegte, getrocknete Tomaten
- 20 g geröstete Pinienkerne
- 6-8 Stängel frische Minze
- Salz
- 0,5 TL Ras el-Hanout (nordafrikanische Gewürzmischung)
- Grob gemahlene Chiliflocken
Zubereitung
- Stiel der Artischocken auf 1-2 cm kürzen, Großteil der harten Blätter an der Spitze und die sehr harten Blätter ganz außen ebenfalls mit einem Messer entfernen. Artischocken dann halbieren, vierteln und den "Bart" entfernen. Versuche möglichst sauber zu arbeiten, es bleibt zwar nicht so viel Verwertbares übrig, aber es lohnt sich!
- Artischockenstücke abspülen, um alle "Härchen" weg zu bekommen, und dann sofort in das vorbereitete Wasser mit den Zitronenstücken legen. Ofen auf 200°C Ober- und Unterhitze vorheizen.
- Knoblauchzehe fein würfeln. Artischocken aus dem Zitronenwasser nehmen, trocknen und in 4-5 EL heißem Olivenöl anbraten, bis sie leicht bräunen. Knoblauch, Salz, Kräuter der Provence und Pfeffer hinzufügen. Kurz weiterbraten und dann in eine Auflaufform füllen.
- Zitronenscheiben und einen Schuss Weißwein sowie 150 ml Gemüsebrühe hinzufügen. Auflaufform 25-30 Minuten in den Ofen geben. Zwischendurch etwa 2 mal die Flüssigkeit vom Boden der Auflaufform mit einem Löffel über die Artischocken gießen. Die Artischocken selber gerne auch wenden.
- Währenddessen 50 g Couscous abspülen und in eine Schüssel geben, mit 120 ml kochender Gemüsebrühe übergießen und quellen lassen. Knoblauchzehe hacken, 50 g getrocknete Tomaten klein schneiden und Pinienkerne ohne Öl vorsichtig anrösten und dann auch klein hacken.
- 1 EL Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, den fertigen Couscous mit Knoblauch, Semmelbrösel, Tomaten und Pinienkerne knusprig anrösten. Mit Ras el-Hanout, Chiliflocken und Salz würzen und in eine Schüssel umfüllen. Die Minze fein schneiden und untermischen.
- Artischocken aus dem Ofen nehmen und auf Tellern mit etwas Olivenöl beträufeln, knusprige Brösel darüber streuen und mit Minze und Zitronenscheiben garnieren. Zum Schluss etwas Zitronensaft darüber geben.