Saisonales im Juli

Im Juli sind Erdbeeren, Blaubeeren und Brokkoli frisch und reich an Nährstoffen. Genieße die Saison mit regionalen Produkten für mehr Nachhaltigkeit!

Saisonales im Juli
Photo by Iwona Łach / Unsplash

Im Juli ist der Sommer schon im vollen Gange und das merkt man auch auf unseren Tellern. Vor allem die Erdbeere und Blaubeere stehen als Repräsentanten für diese Jahreszeit. Aber auch viele weitere Obst- und Gemüsesorten wachsen im Juli in Deutschland:

  • Obst:
    • Himbeeren
    • Erdbeeren
    • Blaubeeren
    • Kirschen
  • Gemüse:
    • Spinat
    • Brokkoli
    • Karotte
    • Radieschen

Wir werfen hier einen genaueren Blick auf drei saisonale Highlights des Juli: Erdbeeren, Blaubeeren und Brokkoli. Wir beleuchten ihre Nährwerte, ihre Herkunft und geben euch praktische Tipps, wie ihr diese köstlichen Lebensmittel selbst anbauen könnt. Durch den bewussten Konsum von regionalen und saisonalen Produkten können wir alle einen Beitrag zu einem nachhaltigeren Lebensstil leisten und gleichzeitig die Frische und Qualität unserer Nahrungsmittel genießen.

Erdbeeren

red strawberries
Photo by Oliver Hale / Unsplash

Die roten Beeren stehen laut Expert:innen bereits seit der Steinzeit auf dem Speiseplan der Menschen. Damals handelte es sich aber wahrscheinlich um die Walderdbeere, während die uns bekannte Gartenerdbeere erst vor etwa 200 Jahren nach Europa kam. Diese entstand durch eine Kreuzung der Chile-Erdbeere und der amerikanischen Scharlach-Erdbeere. Sie schmecken nicht nur hervorragend, sondern sind auch wahre Vitaminbomben. Durch ihren hohen Anteil an Polyphenolen stärken sie unser Immunsystem und wirken antioxidativ. Wusstest du auch schon, dass Erdbeeren mehr Vitamin C enthalten als Zitrusfrüchte?

Um die hohe Nachfrage zu decken, werden Erdbeeren häufig im großen Stil in Gewächshäusern oder auf Feldern, die mit Folien abgedeckt sind, angebaut. Weltweit werden jährlich rund 9 Millionen Tonnen Erdbeeren geerntet, fast ein Drittel kommt dabei aus China. Deutschland belegt Platz 13 der weltweit größten Produzenten, mit etwa 150.000 Tonnen und kann damit gerade mal etwas mehr als die Hälfte seines eigenen Bedarfs decken. Um also die große Nachfrage der Deutschen zu stillen, wurden 2023 rund 114.010 Tonnen importiert, der wichtigste Erdbeerenlieferant für Deutschland ist Spanien.

Die Mutterpflanzen der Erdbeeren benötigen zum Wachsen sehr viel Wasser. Für ein Kilo Erdbeeren müssen im Durchschnitt etwa 300 Liter Wasser aufgebracht werden, was etwa zwei vollen Badewannen entspricht. Das ist besonders problematisch, wenn in den Anbauländern ohnehin Wasserknappheit herrscht. Um Erdbeeren nachhaltig und ohne schlechtes Gewissen genießen zu können, sollte darauf geachtet werden, bevorzugt regionale und saisonale Produkte zu kaufen. So werden die Transportwege nicht nur drastisch verkürzt, sondern man unterstützt auch die regionalen Landwirt:innen.

Wer selber Erdbeeren anbauen möchte, kann dies im Garten oder auf dem Balkon tun. Erdbeeren benötigen sonnige Standorte und gut durchlässige, humusreiche Böden. Regelmäßiges Gießen und eine Mulchschicht helfen, die Feuchtigkeit und die Gesundheit der Pflanzen zu erhalten.

Botanisch betrachtet handelt es sich bei Erdbeeren aber eigentlich nicht um Beeren, sondern um eine Sammelnussfrucht. Die kleinen grün-gelben "Körner" auf der Oberfläche sind die eigentlichen Früchte, während das rote Fleisch nur eine verdickte Blütenachse ist, die all diese kleinen Früchte zusammenhält.

Blaubeeren

blue round fruits on green leaves
Photo by Alex Ushakoff / Unsplash

Auch die Blaubeere kann mit hervorragenden Nährstoffen glänzen. Sie sind reich an Vitamin C, Kalium, Zink, Folsäure und Eisen. Besonders wertvoll sind ihre Pflanzenfarbstoffe, die Polyphenole. Diese sekundären Pflanzenstoffe erneuern Zellen, bekämpfen Entzündungen und stärken das Immunsystem. Die blauen Farbstoffe der Heidelbeere wirken entzündungshemmend, sie hemmen vor allem ein Darmenzym, das Entzündungen auslöst. Die heute weit verbreitete Kulturheidelbeere, gezüchtet aus nordamerikanischen Wildformen, ist wegen ihrer Größe und Pflegeleichtigkeit auch in europäischen Gärten sehr beliebt.

In den letzten Jahren hat der Konsum von Blaubeeren stark zugenommen. Zwischen 2018 und 2021 hat sich die Menge, die wir jährlich einkaufen, verdoppelt. Doch die regionalen Anbauflächen konnten diesem Wachstum nicht standhalten und wuchsen nur um etwa 10 Prozent. Im Jahr 2021 wurden in Deutschland rund 15.000 Tonnen Heidelbeeren geerntet, während die Importe in den letzten fünf Jahren auf über 60.000 Tonnen gestiegen sind.

Ein Großteil der importierten Blaubeeren stammt aus Peru, wo sie unter aufwändigen Bedingungen angebaut werden. In einer trockenen Wüstenlandschaft werden die Pflanzen durch künstliche Bewässerung zum Wachsen gebracht. Das Wasser stammt aus einem umgeleiteten Fluss, was zu Wassermangel in anderen Regionen führt und erhebliche ökologische Auswirkungen hat. Zudem sind die langen Transportwege klimaschädlich, da sie hohe CO2-Emissionen verursachen. Wer nicht auf das blaue Superfood verzichten möchte, sollte genau darauf achten, woher die Blaubeeren kommen. Manchmal muss man allerdings schon ganz genau hinschauen, um ihren Herkunftsort zu erkennen. Auf jeden Fall ist es sinnvoll, darauf zu achten, dass es sich um Bio-Beeren handelt, da ihr Anbau den Boden und die Gewässer schont. Ein weiterer Tipp ist, sich nach lokalen Angeboten umzuschauen. Vielerorts kann man Blaubeeren nämlich selbst pflücken. So tut man nicht nur etwas Gutes für die Umwelt, sondern hat auch jede Menge Spaß dabei.

Auch der eigene Anbau ist empfehlenswert. Blaubeeren sind pflegeleicht und anfängerfreundlich. Lediglich der richtige Boden ist entscheidend: Sie mögen es sandig bis moorig und eher sauer. Ein pH-Wert von 3,5 bis 4 ist ideal, weshalb Spezialerde für Rhododendron oder selbstgemischte Erde aus Rindenmulch, Laub und Tannennadeln gut geeignet ist. In den ersten fünf Jahren sollten die Pflanzen nicht geschnitten und im ersten Jahr die Blüten ausgeknipst werden, damit der Strauch besser anwächst. Zum Bewässern bevorzugen sie Regenwasser, da Leitungswasser oft zu kalkhaltig ist.

Brokkoli

a close up of a broccoli plant with lots of green leaves
Photo by Hans Ripa / Unsplash

Brokkoli ist reich an Mineralstoffen wie Kalium, Calcium, Phosphor und Folsäure, welche das Immunsystem stärken. Darüber hinaus enthält Brokkoli Vitamin C, Carotin sowie Vitamin E und B-Vitamine, die alle dazu beitragen, gesund und fit zu bleiben. Brokkoli stammt ursprünglich aus Zentralasien und gelangte über Italien und Griechenland nach Europa. Italien bleibt bis heute eines der größten Anbaugebiete für das grüne Gemüse.

Im Jahr 2023 wurden in Deutschland rund 47.874 Tonnen Brokkoli im Freiland geerntet, was eine Steigerung gegenüber den 43.884 Tonnen des Vorjahres darstellt. Brokkoli hat zudem eine ganz gute CO₂-Bilanz mit Emissionen von unter 130 Gramm pro 100 Gramm, was ihn zu einer umweltfreundlichen Wahl macht.

Die weltweit größten Produzenten sind heute China, Indien, Spanien, Mexiko und die USA. In den letzten 25 Jahren ist die Brokkoli-Produktion in den USA um 200 % stark angestiegen. Dennoch lohnt es sich, auf regionalen Brokkoli zurückzugreifen oder diesen selbst anzubauen. Dies reduziert die Umweltbelastung durch lange Transportwege erheblich. Beim Kauf solltest du auch die Schnittfläche prüfen. Eine stark vertrocknete Schnittstelle deutet darauf hin, dass der Brokkoli bereits vor mehreren Tagen geerntet wurde.

Brokkoli ist tatsächlich relativ einfach anzubauen. Er benötigt einen tiefgründigen, nährstoffreichen Boden sowie ein gutes Wasserspeichervermögen und einen sonnigen Standort. Als Starkzehrer sollte der Boden bereits im Herbst mit Kompost vorbereitet und mit Langzeitdünger angereichert werden. Bei Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad Celsius keimt Brokkoli und kann ab April ins Freiland gepflanzt werden. Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte etwa 50 mal 50 Zentimeter betragen. Um die Jungpflanzen vor Frost zu schützen, ist es ratsam, sie unter Vlies anzubauen.

Brokkoli ist aufgrund der Beschaffenheit seiner Röschen auch unter dem Namen "Bröckelkohl" bekannt.

Rezept: Erdbeer Crumble

strawberries on white and gray ceramic bowl
Photo by Sara Dubler / Unsplash

Zutaten:

  • Für die Fruchtmasse
    • 400 g Erdbeeren
    • 0,5 Zitrone, Schale davon
    • 1,0 TL Zitronensaft
    • 1,5 Päckchen Vanillezucker
  • Für die Streusel
    • 100 g Margarine
    • 140 g Dinkelmehl
    • 60 g Kokosmehl
    • 40 g Kokosblütenzucker
    • 80 g gemahlene Mandeln
    • 0,5 TL gemahlene Vanille
    • 1,0 Prise Salz
  • Sonstige Gegenstände
    • Kleine feuerfeste Gläser
    • Schüssel
    • Waage

Zubereitung

  1. Für die Fruchtmasse von allen Erdbeeren die grünen Enden abschneiden. Bis auf ein Fünftel der Früchte alle in Scheiben schneiden und zusammen mit dem Vanillezucker in eine Schüssel geben.
  2. Reibe die Schale der halben Zitrone ab und presse den Saft aus. Gib beides zu den Erdbeeren. Die Masse mindestens 30 Minuten ziehen lassen.
  3. Für die Streusel wird die zimmerwarme Margarine zusammen mit den Mehlen und den anderen Zutaten für die Streusel in eine Schüssel geben und kräftig mit den Händen durchkneten. So lange, bis die Masse nach Streuseln aussieht.
  4. Fülle die feuerfesten Gläser zur Hälfte mit der Erdbeerfruchtmasse. Die Gläser dann mit den Streuseln auffüllen und bei 180 °C Oberhitze auf der mittleren Schiene für 25 Minuten im Ofen backen. Oberhitze deshalb, damit die Erdbeeren etwas vor der Hitze verschont bleiben. Aus diesem Grund die Erdbeeren bestenfalls auch nicht schichten.

Guten Appetit 😋💚