Tag gegen Kinderarbeit

Am 12. Juni ist der Tag gegen Kinderarbeit. Weltweit sind rund 160 Millionen Kinder betroffen. Informiere dich und setze dich für faire Lieferketten ein!

Tag gegen Kinderarbeit
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Am 12. Juni ist der Tag gegen Kinderarbeit.

Kinderarbeit ist auch heute noch ein großes Problem, denn laut einer Schätzung der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und des Kinderhilfswerks UNICEF sind aktuell ca. 160 Millionen Kinder betroffen. Davon arbeiten 79 Millionen in gefährlichen oder ausbeuterischen Bedingungen. Die Dunkelziffer ist vermutlich hoch und die Tendenz steigend.

Was genau definiert man als Kinderarbeit?

Unter Kinderarbeit fallen Arbeiten, für die Kinder zu jung sind, die gefährlich oder ausbeuterisch sind, sowie die körperliche oder seelische Entwicklung schädigen oder die Kinder vom Schulbesuch abhalten. Sie beraubt Kinder ihrer Kindheit und verstößt gegen die weltweit gültigen Kinderrechte.

Wo kommt Kinderarbeit vor?

Kinderarbeit kommt in vielen Bereichen der Welt vor, so zum Beispiel in Goldminen in Burkina Faso, auf den Baumwollfeldern in Indien, auf Kakaoplantagen in der Elfenbeinküste oder auf Farmen in Lateinamerika. Die meisten Kinderarbeiter:innen leben in Afrika, gefolgt von Asien und sind zu 70% in der Landwirtschaft, zu 20% als Hilfskräfte im Dienstleistungsbereich und zu 10% in der Industrie beschäftigt. Viele haben überlange Arbeitszeiten. Sie sind stark von ihren Arbeitgebern abhängig und kaum geschützt vor Gewalt oder sexuellen Übergriffen. Der Großteil der Kinder ist nicht angestellt, da sie im der Familie arbeiten, meist unbezahlt.

In Deutschland ist Kinderarbeit strengstens verboten.

Der Teufelskreis der Kinderarbeit

Der Teufelskreis der Kinderarbeit hat seinen Ursprung in den Ursachen der Kinderarbeit: Armut, meist in Kombination mit anderen Faktoren. Die Pandemie, (bewaffnete) Konflikte und Naturkatastrophen verschärfen die Not der Ärmsten. Haupternährerinnen sind tot oder von der Familie getrennt, Felder können nicht bestellt werden oder Ernten fallen weg, sodass Kinder neben der Schule arbeiten müssen. Das wird häufig zu viel, sodass Kinder die Schule abbrechen oder schlechter mitkommen. Ohne qualifizierten Schulabschluss haben die Kinderarbeiterinnen wiederum schlechtere Chancen, eine gut bezahlte Arbeit zu finden. Damit ist es wahrscheinlich, dass sie weiterhin in ärmlichen Verhältnissen leben und ihren Kindern dasselbe widerfährt.

Was können wir gegen Kinderarbeit tun?

So ganz direkt ist das natürlich schwierig, da Kinderarbeit geografisch gesehen nicht vor unserer Haustür stattfindet. Allerdings könnt ihr bewusst konsumieren oder gebraucht kaufen, bei Artikeln, deren Bestandteile häufig mit Kinderarbeit in Verbindung gebracht werden. Das sind z.B. diverse elektronische Geräte aber auch Kleidung, Schokolade und Produkte, die Palmöl beinhalten.

Außerdem könnt ihr in eurem Umfeld auf das Thema aufmerksam machen, euch bei der Arbeit und bei der Politik für faire und nachvollziehbare Lieferketten einsetzen. - Es ist ein großes Problem, das von der Politik angegangen werden muss, aber auch wir können unseren Beitrag dazu leisten und einfordern, dass es von der Politik ernsthaft angegangen wird.

Quellen: unicef.de, utopia.de