#29 KlimaGoodNews: Plastikfrei ist unsere Zukunft!

#29 KlimaGoodNews: Plastikfrei ist unsere Zukunft!
Photo by Marcell Viragh / Unsplash

Wir sind mitten im Juli - der Monat, in dem die globale Kampagne Plastic Free July versucht, mehr Bewusstsein für die Umweltprobleme durch Einwegplastik zu schaffen und Menschen dazu zu ermutigen, ihren Plastikkonsum zu reduzieren und nachhaltigere Alternativen zu wählen. Seit der Gründung im Jahr 2011 schließen sich immer mehr Menschen der Bewegung an. Im Jahr 2022 waren weltweit fast 30 % der Verbraucher:innen mit dem Plastic Free July vertraut. Schätzungsweise haben 140 Millionen Menschen an der Initiative teilgenommen.

Der Umgang mit Abfällen ist eines der wichtigsten globalen Umwelt- und Klimathemen. Über 400 Millionen Tonnen Plastikmüll werden jährlich produziert. Nicht ordnungsgemäß entsorgt oder recycelt, gelangt dieser langlebige Müll oft in die Ozeane und stellt eine große Bedrohung für Ökosysteme und Klima dar. Durch die Reduzierung von Plastikverpackungen und Auswahl nachhaltiger Alternativen leisten wir einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz. Deshalb möchten wir den Plastic Free July zum Anlass nehmen um auch in unseren KlimaGoodNews Aufmerksamkeit für das Thema schaffen und euch von einigen motivierenden Entwicklungen im Kampf gegen den Plastikmüll berichten. Viel Spaß beim Lesen!

Themenseite: Plastikmüll
Einkaufstüten, To-Go-Becher und Co.: Die Erde wird überrannt von Plastikmüll.

Deutschland reduziert Plastikmüllexporte und setzt positives Signal für Umwelt- und Klimaschutz

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Photo by Fiqri Aziz Octavian / Unsplash

Deutschland hat in den letzten zehn Jahren deutlich weniger Plastikmüll ins Ausland exportiert, was zu einer erheblichen Reduzierung der Umweltbelastung beiträgt. Dieser positive Trend ist hauptsächlich auf die Einfuhrbeschränkungen asiatischer Länder zurückzuführen, die dazu beigetragen haben, den Export von Kunststoffabfällen zu verringern. Im Jahr 2021 wurden etwa 745.100 Tonnen Plastikabfälle ausgeführt, was einer Halbierung gegenüber vor zehn Jahren entspricht. Im EU-weiten Vergleich ist Deutschland bisher allerdings noch der größte Exporteur von Kunststoffabfällen.

Auch die Vereinten Nationen arbeiten aktiv an einem internationalen Plastikabkommen, das verbindliche Regeln und Maßnahmen festlegen wird, um die Umweltverschmutzung durch Plastikabfälle bis 2040 massiv einzudämmen. Dieser gemeinsame Einsatz auf globaler Ebene gibt Anlass zur Hoffnung, dass wir gemeinsam den Klimaschutz vorantreiben können.

Plastikmüll-Export Deutschlands binnen zehn Jahren halbiert
Deutschland verschifft weniger Plastikmüll ins Ausland. Das Exportvolumen hat sich laut Statistischem Bundesamt binnen der letzten zehn Jahre halbiert. Grund sind vor allem Einfuhrbeschränkungen asiatischer Länder.

Kiel und Roubaix: Inspirierende Vorreiter im Kampf gegen den Klimawandel und auf dem Weg zur müllfreien Zukunft

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Photo by Nareeta Martin / Unsplash

Die Städte Kiel und Roubaix sind inspirierende Vorbilder im Kampf gegen den Klimawandel und setzen auf eine nahezu müllfreie Zukunft. So hat Kiel sich als erste "Zero Waste"-City Deutschlands etabliert und arbeitet mit Bürger:innen zusammen an über 100 Maßnahmen zur Abfallvermeidung. Die nordfranzösische Stadt Roubaix in Frankreich hat sich bereits 2014 der “Zero Waste”-Bewegung angeschlossen und gilt heute als Vorreiter in Sachen Müllvermeidung. Die Stadt hat beeindruckende Erfolge erzielt und konnte beispielsweise Workshops anbieten, in denen Familien lernen, wie sie ihren Müll reduzieren können.

Diese Beispiele zeigen, dass es möglich ist, eine nachhaltige Zukunft zu gestalten und den Klimawandel aktiv zu bekämpfen. Durch das Engagement der Bürger:innen sowie der lokalen Verwaltungen können Städte zu Vorreitern im Bereich des Klimaschutzes werden. Die Reduzierung der Abfallmenge hat nicht nur positive Auswirkungen auf die Umwelt, sondern auch auf die Wirtschaft und die Gesundheit der Menschen.

“Zero Waste”-Citys: Wie zwei Städte fast ohne Müll leben wollen
Die Stadt Kiel ist Deutschlands erste zertifizierte “Zero Waste”-City. “Zero Waste” bedeutet: null Müll. In Deutschland ist diese Bewegung noch Neuland - europaweit machen schon viele Gemeinden und Städte mit. Als Vorreiter gilt Roubaix in Frankreich.

🎊 Earthly Delights

Neuseeland setzt weltweites Vorbild: Verbot von dünnen Plastiktüten stärkt den Kampf gegen Einwegplastik

Neuseeland setzt ein inspirierendes Beispiel im Kampf gegen Einwegplastik, indem es als erstes Land der Welt dünnere Plastiktüten, die in Supermärkten für Obst und Gemüse verwendet werden, verbietet. Dieses Verbot ist Teil der Bemühungen der neuseeländischen Regierung, den Einwegplastikverbrauch zu reduzieren und die Umweltbelastung zu verringern. Bereits durch ein früheres Verbot von dickeren Plastiktüten wurden über eine Milliarde Tüten eingespart. Mit dem neuen Verbot werden voraussichtlich weitere 150 Millionen Tüten pro Jahr vermieden. Das Beispiel Neuseelands zeigt, dass Regierungen und Einzelpersonen gleichermaßen die Verantwortung haben, nachhaltige Entscheidungen zu treffen und einen positiven Wandel herbeizuführen.

Kampf dem Einwegplastik: Neuseeland verbietet noch mehr Plastiktüten in Supermärkten
Jeder kennt sie: die dünnen Plastiktüten, die in Supermärkten zum Einpacken von Obst und Gemüse genutzt werden. Genau diese Tüten sind künftig in Neuseeland verboten. Damit versucht die neuseeländische Regierung, die Nutzung von Einwegplastik zu reduzieren.

💯 Zahl der Woche

80 % - Um diesen Anteil können wir laut einer aktuellen UNEP-Studie die Plastikverschmutzung bis 2040 reduzieren - Kreislaufwirtschaft als Schlüssel zur nachhaltigen Transformation

Eine neue Studie des UN-Umweltprogramms (UNEP) zeigt, dass bis 2040 eine Reduzierung der weltweiten Plastikverschmutzung um 80 Prozent möglich ist. Um dieses Ziel zu erreichen, sind jedoch tiefgreifende politische und marktwirtschaftliche Veränderungen hin zu einer Kreislaufwirtschaft erforderlich. Indem wir Plastik wiederverwenden, Pfandsysteme einführen und auf kompostierbare Materialien umsteigen, können wir bereits einen erheblichen Teil des Plastikmülls vermeiden und unsere Umwelt nachhaltig schützen. Der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft wäre nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch wirtschaftlich rentabel. Wir könnten enorme Einsparungen bei der Plastikproduktion erzielen, zusätzliche Einnahmen aus dem Recycling generieren und gleichzeitig neue Arbeitsplätze schaffen. Darüber hinaus könnten wir auch erhebliche Kosten vermeiden, die durch Umweltverschmutzung und Gesundheitsprobleme entstehen.

80 Prozent weniger Plastikverschmutzung bis 2040 möglich
Bis 2040 soll sich der Plastikmüll um 80 Prozent verringern lassen. Nötig sind dafür politische und marktwirtschaftliche Regelungen

💪 Challenge der Woche

Mach mit beim Plastic Free July und sei Teil der Lösung für die Plastikverschmutzung

Die Initiative wurde 2011 in Australien ins Leben gerufen. Auf der Plastic Free July Webseite findet ihr viele Tipps und Tricks dazu, was man tun kann, um so viel Einwegplastik zu vermeiden wie möglich. Ihr findet dort auch viele Mitstreiter:innen und könnt euch direkt anmelden, wenn ihr Lust habt, bei der Challenge mitzumachen. Ihr könnt wählen, ob ihr nur einen Tag, eine Woche, oder sogar den ganzen Juli über noch teilnehmen möchtet oder euch auch einfach über das Thema informieren. Es geht nicht darum, perfekt zu sein, sondern darum, es zu versuchen. Jedes vermiedene Plastikteil zählt!