#31 KlimaGoodNews: So bauen wir eine nachhaltige Zukunft!

#31 KlimaGoodNews: So bauen wir eine nachhaltige Zukunft!
Photo by Victor / Unsplash

Gebäude sind der Schlüssel für eine emissionsarme Zukunft, denn sie zählen sie zu den CO₂e-Hauptverursachern. Etwa ein Fünftel aller Treibhausgasemissionen sind auf sie zurückzuführen. Energie- und damit CO₂e-Verbrauch entstehen vor allem bei der Herstellung von Baustoffen zur Errichtung und Modernisierung von Gebäuden, sowie bei der Bereitstellung von Gebäudewärme und Warmwasser.

Eine Revolutionierung hin zu einem nachhaltigeren Planen und Bauen bringt somit enorme Chancen für den Klimaschutz. Dabei ist von entscheidender Bedeutung, dass die Politik Treibhausgasemissionen, Energieverbrauch, Rohstoffverbrauch und Abfallaufkommen in Verbindung mit der Errichtung, Modernisierung und Entsorgung von Gebäuden zum Thema macht. Verschärfte Vorschriften und Normen tragen somit zur Erreichung von Klimazielen im Bausektor bei.

Lest in dieser Ausgabe von spannenden und positiven Entwicklungen, die eine Bauwende deutlich voranbringen können!

Was er für den Bausektor bedeutet

Wandel im Bauwesen - EU setzt auf Emissionsfreiheit für Gebäude bis 2050

yellow curtained glass building
Photo by Michele Bitetto / Unsplash

Ende 2022 einigte sich der Rat der EU Mitgliedsstaaten auf das Ziel, dass der gesamte Gebäudebestand in der EU bis 2050 emissionsfrei sein soll. Ein ambitioniertes Vorhaben, das die Umweltverpflichtungen der EU hervorhebt. Denn aktuell sind Gebäude in der EU für ca. 40 % des Energieverbrauchs und ein Drittel der Treibhausgasemissionen verantwortlich.

Um dieses wichtige Ziel zu erreichen, entschieden die Minister:innen für Energiefragen, dass ab 2030 nur noch klimaneutrale Wohnhäuser gebaut werden sollen. Für bereits existierende Häuser und Wohnungen sollen zudem Mindestnormen für die Energieeffizienz gesetzt werden. Die Vereinbarung des Ministerrats bildet die Grundlage für Gespräche mit dem Europäischen Parlament. Erst gemeinsam wird über eine Verschärfung der Energieeffizienzvorgaben für Gebäude entschieden. Grundlagen der Beratungen im Ministerrat waren bereits weitreichende Vorschläge der EU-Kommission, die u. a. die Modernisierung von schlecht gedämmten Gebäuden bis 2030 vorsahen.

Mit dieser Entscheidung setzt die EU ein starkes Zeichen für den Klimaschutz und betont ihre Entschlossenheit zur Erfüllung der Klimaziele, bis 2050 klimaneutral zu werden.

EU-Staaten wollen ab 2030 nur noch klimaneutrale Neubauten erlauben
In der EU sollen ab 2030 nur noch klimaneutrale Wohnhäuser gebaut werden - darauf hat sich zumindest der Rat der Mitgliedsstaaten geeinigt. Ab 2050 soll der komplette Bestand emissionsfrei sein. Mitentscheiden muss aber auch das EU-Parlament.

Innovativer 'Grüner Asphalt' in Basel - Straßenbelag speichert 450 Tonnen CO₂ mehr als erzeugt wird

architectural photography of bridge
Photo by Vincent Ghilione / Unsplash

Ein Stadtteil in Basel wird bald mit "grünem Asphalt" ausgestattet, der mehr klimaschädliches CO₂ bindet, als bei seiner Entstehung freigesetzt wird.

Das Tiefbauamt der Schweizer Stadt entwickelte einen innovativen Straßenbelag mit beigemengter Pflanzenkohle. Diese wird aus Biomasse wie Baumschnitt unter Sauerstoffabschluss hergestellt und bindet durch Beimischung CO₂. Basel wird alleine durch diese Erfindung jährlich 450 Tonnen mehr CO₂ in den Straßen speichern als durch die Produktion entsteht.

Die Kosten für diesen Straßenbelag mit Pflanzenkohle sind nur geringfügig höher als für herkömmlichen Belag und sind damit auch aus ökonomischer Sicht vernünftig.

Der neue Belag wird bei zukünftigen Straßensanierungen großflächig eingesetzt und macht Basel damit zu einem Vorreiter in puncto Nachhaltigkeit.

Basel hat “grünen Asphalt” entwickelt
Ein Stadtteil von Basel bekommt demnächst “grünen Asphalt”: Das Tiefbauamt der Schweizer Grenzstadt hat einen Straßenbelag entwickelt, der mehr klimaschädliches…

🎊  Earthly Delights

70 % der CO₂-Emissionen beim Bauen könnten in Zukunft vermieden werden

Die Baubranche erzeugt 38 % der weltweiten CO₂-Emissionen und die Hälfte des Abfallaufkommens. Zudem werden derzeit weniger als ein Prozent der beim Abriss anfallenden Materialien in anderen Gebäuden wiederverwendet, obwohl sich damit bis zu 70 % der CO₂-Emissionen einsparen ließen.

Um dieser Problematik entgegen zu wirken, entwickelt die Firma revitalyze einen One-Stop-Shop zur Wiederverwendung von kreislauffähigen Bauteilen bestehender Gebäude und automatisiert dabei die Materialbeschaffung von Kreislaufbauteilen sowie der CO₂-Fußabdrucksberechnung. Um dem Datenmangel über Bauteile bestehender Gebäuden zuvorzukommen, werden Tools entwickelt, die eben diese erfassen und sie im Kreislauf halten.

Das diese Idee nicht nur ein Hirngespinst ist, bewiesen sie bereits. Sie gewannen unter anderem 2021 den Tiroler Innovationspreis und am 03. Juli diesen Jahres den Josef Umdasch Research Prize im Rahmen des World Global Congress 2023 in Mexiko.

revitalyze: Tiroler Startup will kreislauffähiges Bauen zum Mainstream machen
Die Baubranche ist nicht nur für 38 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich, sondern auch für über die Hälfte des Abfallaufkommens, Tendenz

💯  Zahl der Woche

200 m²

- das ist die Grundstücksfreifläche, ab der demnächst in Frankfurt am Main mindestens ein Laubbaum gepflanzt wird

Neu- und Umbauten müssen künftig in Frankfurt am Main begrünt werden. Die Gestaltungssatzung Freiraum und Klima (Freiraumsatzung) gilt bereits seit dem 10. Mai und soll zu einem besseren Klima und einer höheren Artenvielfalt beitragen. Außerdem sorgt die Regelung der zunehmenden Versieglung von Flächen vor. Schottergärten - also größtenteils mit Folie oder Vlies überspannte und anschließend mit Schotter, Split und Kies bedeckte Gartenflächen - gehören damit der Vergangenheit an. Einer angenehmeren, menschenfreundlicheren und vor allem naturverträglicheren Stadt ist damit endlich der Weg geebnet.

Die neue Regelung wird bald erste Erfolge vorweisen, denn eine Nichteinhaltung ist ordnungswidrig und wird mit einer Geldstrafe von bis zu 15.000 € geandet.

Begrünung von Neubauten wird in Frankfurt Pflicht
In Frankfurt ist es künftig Pflicht, Neu- und Umbauten zu begrünen. Damit soll ein besseres Klima und mehr Artenvielfalt erreicht werden. Die Gestaltungssatzung…

💪 Challenge der Woche

Energieeffizienz - Ich informiere mich über die Energieeffizienzklasse meines Hauses

Die Energieeffizienzklasse für Häuser zeigt auf den ersten Blick, wie es um den energetischen Zustand von Gebäuden steht und ist im Energieausweis des Hauses vermerkt. Wenn du ein Haus kaufen möchtest, muss dir der/die Besitzer:in den Energieausweis unaufgefordert vorlegen. Auch bei Mietwohnungen hast du als Mieter:in das Recht, einen Einblick in den Energieausweis der zu mietenden Wohnfläche zu erhalten. Sollte dies bei deinem Einzug nicht geschehen sein, wende dich am Besten an den/die Haus(vor-)besitzer:in oder den/die Vermieter:in.

Seid ihr bereit für die Herausforderung?

Mit der Klimarallye oder dem Klimathon könnt ihr spielerisch gemeinsam als Kommune oder Unternehmen einsparpotenziale erkennen und miteinander in den Wettbewerb treten! Das ist nicht nur nachhaltig, sondern fördert auch die Gemeinschaft und das nachhaltige Bewusstsein.

Sei jetzt dabei!