#43 KlimaGoodNews: Wege zur nachhaltigeren Elektroniknutzung

#43 KlimaGoodNews: Wege zur nachhaltigeren Elektroniknutzung
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In einer Welt, in der digitale Technologien immer präsenter werden, ist ein nachhaltiger Umgang mit Elektronikgeräten unerlässlich. Elektrogeräte, oft als reine Stromfresser betrachtet, haben einen wesentlichen Einfluss auf unser Klima – nicht nur durch ihren Stromverbrauch während der Nutzung, sondern auch durch die bei Herstellung, Transport und Entsorgung anfallenden Emissionen. Wusstet ihr, dass laut Studien bis zu 80% der gesamten Umweltauswirkungen eines Elektronikgerätes aus dessen Produktion und vorzeitiger Entsorgung stammen können?

Es ist daher entscheidend, die Lebensdauer unserer Elektronikgeräte zu verlängern. Die Kreislaufwirtschaft spielt dabei eine zentrale Rolle. Sie zielt darauf ab, Produkte und Materialien in einem geschlossenen Kreislauf zu halten, um Ressourcen effizient zu nutzen und Abfall zu minimieren. Insbesondere das Fördern von Reparatur, Recycling und dem Teilen sind hierbei effektive Maßnahmen. Sie reduzieren den Bedarf an Neuproduktionen und damit verbundene Emissionen, und schonen wertvolle natürliche Ressourcen durch deren Wiederverwertung. So können wir den ökologischen Fußabdruck unserer digitalen Lebensweise erheblich verkleinern und die nachhaltige Nutzung von Elektronik fördern.

Findet in dieser Ausgabe unserer KlimaGoodNews spannende Neuigkeiten, die einen Weg hin zu einem umweltfreundlicheren Umgang mit Technologie voranbringen können. Viel Spaß beim Lesen 💚

Elektrogeräte sind mehr als Stromfresser - NABU
Neue Geräte sind oft energieeffizienter als alte. Doch das heißt nicht immer, dass sie auch weniger Energie verbrauchen. Denn größere Geräte und neue Funktionen machen die Effizienzsteigerungen oftmals wieder wett.

Neues EU-Gesetz: Verbraucher:innen dürfen künftig defekte Produkte reparieren lassen

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Ein neues EU-Recht soll es Verbraucher:innen bald ermöglichen, defekte Produkte wie Kühlschränke, Staubsauger und Handys einfacher reparieren zu lassen. Die EU kam überein, dass Herstellerfirmen von bestimmten Waren auf Kund:innen-Wunsch Reparaturen durchführen müssen.

Das sogenannte Recht auf Reparatur erstreckt sich auf größere Küchengeräte wie Kühlschränke und alltägliche Produkte wie Smartphones. Dieser Durchbruch im Verbraucherschutz soll den Wegwerfgedanken überwinden und die 35 Millionen Tonnen Müll, die jährlich durch Nichtreparatur entstehen, reduzieren. Allerdings sind nicht alle Produkte betroffen, Produkte wie Kopfhörer und Möbel bleiben ausgenommen.

Die Einigung basiert auf einem Vorschlag der EU-Kommission von vor etwa einem Jahr. Ziel ist, nicht nur den Verbrauchern:innen, sondern auch der Umwelt zu dienen, indem weniger Abfall und Ressourcenverbrauch entstehen. Die Kommission schätzt, dass in den nächsten 15 Jahren 18,5 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen, 1,8 Millionen Tonnen Ressourcen und 3 Millionen Tonnen Abfall eingespart werden können.

EU einig: Recht auf Reparatur soll kommen
Verbraucher sollen defekte Produkte künftig einfacher reparieren lassen können. Auf ein entsprechendes Recht hat sich die EU nun verständigt. Dazu zählen etwa Staubsauger und Handys. Andere Produkte dagegen sind davon nicht erfasst.

Österreichs “Reparaturbonus”: Ein Wegweiser für Deutschland?

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Der österreichische "Reparaturbonus" gewährt seit knapp zwei Jahren einen staatlichen Zuschuss von bis zu 200 Euro für die Reparatur defekter elektrischer Geräte. Dieses Modell könnte auch für Deutschland interessant sein. Die gängige Praxis, defekte Geräte sofort zu ersetzen – sei es ein kaputtes Handy oder ein Staubsauger mit seltsamen Geräuschen – fördert Ressourcenverschwendung und steht im Konflikt mit Nachhaltigkeitszielen.

In Österreich können Kund:innen online einen Reparaturbon erstellen und diesen digital speichern oder ausdrucken. Bei der Reparatur zeigen sie den Bon, bezahlen die Rechnung und erhalten anschließend 50 Prozent der Kosten oder maximal 200 Euro staatliche Rückerstattung.

Österreich investiert 130 Millionen Euro aus nicht verbrauchten Corona-Töpfen in das Programm. Dies könnte Deutschland inspirieren, jedoch stellt sich die Frage der Finanzierung. Kaminski, Gründer der Online-Plattform Refurbed, warnt vor einer zu engen Definition von "Reparatur", die Modelle wie "Buyback" ausschließt. Trotzdem könnte Deutschland vom österreichischen "Reparaturbonus" lernen und die Kreislaufwirtschaft fördern, was sowohl der Umwelt als auch den Menschen zugutekommt.

Das Thema gewinnt auch in Deutschland an Bedeutung, wo Überlegungen zu einem Reparaturbonus im Gange sind. In den Bundesländern Sachsen und Thüringen fanden bereits erfolgreiche Testläufe statt.

Österreichs Reparatur-Revolution - und was Deutschland davon lernen kann
Stellen Sie sich vor, Ihre Waschmaschine ist kaputt - und Sie bekommen 200 Euro Zuschuss vom Staat für die Reparatur. In Österreich ist das seit knapp zwei Jahren Realität: Der „Reparaturbonus“ soll verhindern, dass die Menschen ihre Gegenstände unnötigerweise wegschmeißen. Ein Vorbild für Deutschland?

🎊  Earthly Delights

Mieten statt Kaufen reduziert Elektroschrott

Die Idee, elektronische Geräte zu mieten statt zu kaufen, gewinnt als nachhaltiger Ansatz im Umgang mit Technologie immer weiter an Bedeutung. Dieses Konzept, das von Initiativen wie Commown vertreten wird, bietet eine von vielen wichtigen Lösungen zur Reduzierung von Elektroschrott und zur Bekämpfung der geplanten Obsoleszenz. Das Mieten von Geräten wie Smartphones, Laptops und Kopfhörern ermöglicht es dabei den Verbraucher:innen, Zugang zu moderner Technologie zu erhalten, ohne die Umweltbelastung zu erhöhen, die mit dem häufigen Kauf und der Entsorgung elektronischer Geräte verbunden ist. Modelle wie diese sind ein Beweis, dass die Langlebigkeit und Reparierbarkeit für eine zukunftsfähige Elektronikindustrie essentiell sind und gleichzeitig ein nachhaltigeres Konsumverhalten fördern.

Elektronik: Besser mieten statt kaufen
Commown vermietet über eine Plattform ökologische und modulare Smartphones, Kopfhörer, Laptops und Computer. Damit möchte die Kooperative den Konsum von Elektronik nachhaltiger und verantwortungsvoller gestalten.

💯  Zahl der Woche

30.000 Tonnen - Lithium-Ionen-Akkus im Jahr

In Osterweddingen, Sachsen-Anhalt, wurde eine hochmoderne Recyclinganlage für Lithium-Ionen-Batterien in Betrieb genommen. Die Anlage, die von Li-Cycle betrieben wird, verfügt zunächst über eine Kapazität von 10.000 Tonnen Batterien pro Jahr, die auf 30.000 Tonnen erhöht werden soll.

Die Anlage ist hauptsächlich für das Recycling von Autobatterien ausgelegt, kann aber auch Batterien aus Smartphones und Gartengeräten verarbeiten. Aus den Batterien werden wertvolle Materialien wie Nickel, Kobalt und Lithium zurückgewonnen, die für die Herstellung neuer Batterien verwendet werden können.

Das Projekt ist ein wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigeren Batterieproduktion und -entsorgung und trägt dazu bei, die Abhängigkeit von Rohstoffimporten zu verringern.

Recyclinganlage für Batterien in Osterweddingen offiziell eröffnet | MDR.DE
Der Betrieb startete bereits Anfang August.

💪 Challenge der Woche

Handy-Recycling: Entdecke und recycle deine ungenutzten Geräte

Wusstest du, dass in deutschen Haushalten fast 300 Millionen ungenutzte Handys, Laptops und Tablets liegen? Diese Zahl zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, dass wir uns um unsere ungenutzten Elektrogeräte kümmern, damit sie Teil des Wertstoffkreislaufs werden können.

Aber wer kennt’s nicht - Handys noch aus der Jugendzeit schlummern in unseren Schubladen. Wir möchten dich mit unserer Challenge dazu ermutigen, aktiv zu werden. Überprüfe, ob du ungenutzte Handys zu Hause hast, und trage dazu aktiv bei, das Problem des wachsenden Elektroschrotts zu reduzieren. Deine alten Geräte können wiederverwendet oder fachgerecht recycelt werden. Hier ein paar Tipps:

  • Informiere dich über Rücknahme- oder Recyclingprogramme von Handyherstellerfirmen, wie bspw. Samsung oder Telekom.
  • Spende dein altes Handy an wohltätige Organisationen, wie die Deutschen Umwelthilfe, die sie weiterverwenden oder recyceln.
  • Erkundige dich über regionale Recyclinghöfe, die Elektroschrott fachgerecht entsorgen. In Berlin bietet die BSR hierzu viele Informationen und Möglichkeiten.
  • Alternativ kannst du dein Handy auch Bastler:innen über Kleinanzeigen anbieten oder es verkaufen, wenn es noch funktionstüchtig ist.
  • Nutze Social Media, um deine Teilnahme an der Challenge zu teilen und andere zu motivieren, sich ebenfalls zu beteiligen.

Ausführlichere Informationen findest du auch noch in diesem Utopia Artikel. Viel Freude beim Entdecken und Spenden deiner alten Handys 📱🙌

🪴 In eigener Sache - Die 2zero Earth Weeks

Wir von 2zero starten in Kürze unsere erste Aktion zum Earth Day. In 28 Tagen beziehungsweise vier Themenwochen werden wir auf effektiven Klimaschutz im Alltag aufmerksam machen. Alle Inhalte sind von uns sorgfältig vorbereitet und die App lädt direkt nach dem Download zum Mitmachen ein. Belohnungen, Abzeichen und Team-Challenges sorgen dafür, dass alle Beteiligten Spaß haben und aktiv bleiben.

Die Aktion richtet sich vor allem an Unternehmen, Kommunen oder Bildungsträger, die mit einer nachhaltigen Aktion ein Zeichen setzen wollen, ohne selbst viel Zeit in die Umsetzung investieren zu müssen. Die App für die Nutzenden, sowie die Management App für die Veranstalter:innen und die Marketingmaterialien sind nämlich bereits fertig.

Schaut es euch gerne selbst einmal an.

Unsere 28 Tage Klima-Challenge zum Earth Day

Wir möchten den Earth Day als Anlass nutzen, gemeinsam Klimaschutz in unseren Alltag zu integrieren. Weil es mehr als einen Tag braucht, um das Klima zu retten.

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Vielen Dank fürs Lesen der KlimaGoodNews #43 💚

Wir freuen uns schon auf die nächste Ausgabe mit positiven Nachrichten für eine nachhaltige gemeinsame Zukunft.

Seid ihr bereit für die Herausforderung?

Mit der Klimarallye oder dem Klimathon könnt ihr spielerisch gemeinsam als Kommune oder Unternehmen Einsparpotenziale erkennen und miteinander in den Wettbewerb treten! Das ist nicht nur nachhaltig, sondern fördert auch die Gemeinschaft und das nachhaltige Bewusstsein.

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