#38 KlimaGoodNews: Der Verkehrssektor im Wandel

#38 KlimaGoodNews: Der Verkehrssektor im Wandel
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Der Verkehrssektor steht im Zentrum der Bemühungen um eine nachhaltigere Zukunft. Allein in Deutschland ist er für etwa 20% der Treibhausgasemissionen verantwortlich, wobei Herausforderungen vor allem in der Nutzung individueller motorisierter Fahrzeuge liegen.

Für eine zukunftsorientierte Verkehrspolitik ist es von großer Bedeutung, attraktivere Alternativen wie den öffentlichen Verkehr, das Radfahren und Gehen zu stärken. Ebenso spielen Maßnahmen zur Reduzierung des Verkehrs, Einsatz umweltfreundlicher Fahrzeuge, Verbesserung der Fahrzeugeffizienz und Nutzung erneuerbarer Energien für Antriebe eine wesentliche Rolle. Eine nachhaltige Mobilität schafft dabei nicht nur eine umweltfreundlichere Zukunft, sondern steigert auch die Lebensqualität. Sie fördert Innovationen und neue Arbeitsplätze in nachhaltigen Branchen sowie stärkere Gemeinschaften und einen aktiveren, sozialeren Lebensstil.

Durch Veränderungen im Verkehrssektor können wir also nicht nur unseren Beitrag zum Klimaschutz leisten, sondern auch eine lebendige, gesunde und vernetzte Gesellschaft fördern. Ganz im Zeichen positiver und innovativer Perspektiven im Verkehrssektor steht auch die aktuelle Ausgabe unserer KlimaGoodNews.

Viel Spaß beim Lesen 💚

EU-Umweltminister:innen einigen sich auf ehrgeizige Ziele zur Reduzierung von Lkw- und Bus-Emissionen bis 2040

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Photo by Sven Brandsma / Unsplash

Die EU-Umweltminister:innen haben sich nach langen Diskussionen darauf geeinigt, die CO₂-Emissionen von Lkw und Bussen bis 2040 drastisch zu reduzieren. Im Jahr 2021 verursachten Lkws und Busse etwa 27 Prozent der im Straßenverkehr ausgestoßenen 740 Millionen Tonnen CO₂-Emissionen. Bis 2035 sollen neue Stadtbusse zu 100 Prozent emissionsfrei sein, während der CO₂-Ausstoß von Lkw bis 2040 um 90 Prozent gesenkt werden soll. Dies ist ein großer Schritt in Richtung einer nachhaltigeren Zukunft für den Straßenverkehr.

Die Diskussion über mögliche Lösungen konzentriert sich auf Elektroantriebe, insbesondere für Stadtbusse. Einige Hersteller:innen setzen jedoch auch auf Wasserstoff und Brennstoffzellen für Lkw. Ein Experte betont, dass batterieelektrische Systeme aus Effizienzgründen bevorzugt werden, wobei die ökologischen Auswirkungen von Batterien eine wichtige Rolle spielen und der Trend in Richtung recycelbarer Batterien sowie alternativer Chemien geht. Hierbei stellt allerdings die Ladeinfrastruktur eine besondere Herausforderung dar und bedarf staatlicher Unterstützung. Forschung im Bereich E-Fuels bieten ebenfalls Lösungsansätze, auch wenn sie im aktuellen Plan der Umweltminister:innen nicht enthalten ist.

Die Akzeptanz solcher Transformationen in der Speditionsbranche hängt von der Wirtschaftlichkeit ab. Die Einschätzung der Branche zeigt, dass Speditionsbetriebe vor allem auf die Gesamtkosten (TCO) achten und batterieelektrische Antriebssysteme bereits heute einen Vorteil bieten.

Ein ausführliches Interview zu dem Thema könnt ihr hier nachlesen.

Wie Busse und Lkw klimaneutral werden können
Emissionen von Bussen und Lkw sollen deutlich sinken. Experte Maximilian Zähringer von der TU München blickt in die Zukunft mit Elektromotoren.

Bundesländer beschließen günstigeres Deutschlandticket für Studierende ab Sommersemester 2024

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Die Bundesländer haben sich auf ein günstigeres Deutschlandticket für Studierende geeinigt, das ab dem Sommersemester 2024 bundesweit verfügbar sein soll, sofern die Allgemeinen Studierendenausschüsse rasch die notwendigen Verträge mit den Verkehrsunternehmen abschließen. Das Bundesverkehrsministerium bestätigte die Vereinbarung. Zum monatlichen Preis von 29,40 Euro können etwa drei Millionen Studierende das Semesterticket im Rahmen des Deutschlandtickets nutzen. Dieser Preis entspricht 60 Prozent des Regelpreises für das Ticket. Der Bundesverkehrsminister Volker Wissing betonte, dass das Deutschlandticket-Semesterticket eine junge Kundengruppe dauerhaft an den öffentlichen Nahverkehr binden werde. Die SPD-Bundestagsfraktion bezeichnete die Einigung als großen Erfolg für das deutschlandweite Semesterticket im Solidarmodell.

Aktuell haben viele Studierende kein Semesterticket, da aus Angst vor Klagen in den vergangenen Monaten zahlreiche Semesterticketverträge aufgekündigt wurden. Studierendenschaften können nun das neue Deutschlandticket-Angebot nutzen oder regionale Alternativlösungen verhandeln. Die Juso-Hochschulgruppen betonen die Notwendigkeit von Preisstabilität beim Deutschlandticket und warnen davor, dass eine Erhöhung des Regelpreises auch zu einer Anhebung des vergünstigten Ticketpreises für Studierende führen würde.

Günstigeres Deutschlandticket für Studierende kommt
Für 29,40 Euro monatlich sollen Studierende ab dem Sommersemester bundesweit den ÖPNV nutzen können. Die Länder wollen das im Rahmen des Deutschlandtickets ermöglichen.

🎊  Earthly Delight

Lastenfahrräder revolutionieren Stadtlogistik

Angesichts des Online-Shopping-Booms stehen urbane Lieferketten vor großen Herausforderungen. Lastenräder versprechen jedoch Abhilfe. Mit ihrer Fähigkeit, bis zu 250 Kilogramm zu transportieren, bieten sie nämlich eine umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Lieferfahrzeugen.

Der Trend zu Lastenrädern wird durch den wachsenden Markt für E-Bikes befeuert. In Europa wurden 2019 bereits 3,4 Millionen E-Bikes verkauft, und Prognosen sehen einen Anstieg auf jährlich 13,5 Millionen bis 2030. Diese Zweiräder sind nicht nur effizient, sondern auch schnell: Studien zeigen, dass Lastenfahrräder ihre Pakete bis zu 60 Prozent schneller als Lieferwagen ausliefern.

Der Erfolg der Lastenfahrräder hängt jedoch von mehr als nur den Rädern selbst ab. Eine passende Infrastruktur, wie sichere Radwege und Mikro-Depots, ist entscheidend. Projekte wie z.B. SmartRadL, die innovative Softwarelösungen für Routenplanung und Liefermanagement bieten, sind ebenfalls unerlässlich, um die volle Kapazität dieser umweltfreundlichen Transportmittel auszuschöpfen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Lastenfahrräder eine vielversprechende Zukunft in der städtischen Logistik haben, die sowohl die Effizienz steigert als auch einen Beitrag zum Klimaschutz leistet.

Der Aufstieg der Lastenfahrräder in der Last-Mile-Logistik
Sind wir bereit für ein nachhaltigeres städtisches Liefersystem? Mit Hilfe von Lastenfahrrädern und digitalen Infrastrukturen könnte die Logistik auf der letzten Meile klimaneutral werden.

💯  Zahl der Woche

350

Erinnerst du dich noch, als wir vor einem Jahr über das Solarschiff-Projekt der DHL in Berlin geschrieben haben? Heute freuen wir uns, dir mitteilen zu können, dass dieses Projekt nicht nur das erste Jahr überstanden hat, sondern auch erweitert wird.

Seit Oktober 2022 hat DHL in Berlin täglich bis zu 350 Pakete CO₂-neutral per Solarschiff über die Spree zugestellt. Aufgrund des Erfolgs wird das Projekt nun um mindestens ein weiteres Jahr verlängert, mit einer Ausweitung der Route und der Einrichtung neuer Haltepunkte am Humboldthafen und am Wikingerufer. Zusätzlich ist eine zweite Route von Köpenick zum Osthafen geplant.

DHL verbindet den emissionsfreien Transport auf der Spree mit der Zustellung per elektrischen Lastenrädern, was eine deutliche Reduzierung von CO₂-Emissionen und Verkehr in der Innenstadt ermöglicht. DHL plant zudem, in Zusammenarbeit mit der Berliner Senatsverwaltung für Verkehr und Klimaschutz, mindestens zehn solarbetriebene Packstationen entlang der Wasserstraßen einzurichten. Die Genehmigung für dieses Vorhaben wird in den kommenden Monaten erwartet.

Dieses Projekt ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie innovative Lösungen und Investitionen in Nachhaltigkeit die Zukunft der städtischen Logistik positiv beeinflussen können. Wir sind gespannt auf die weiteren Entwicklungen und halten Sie natürlich auf dem Laufenden.

DHL weitet Projekt mit Solarschiffen in Berlin aus
Seit knapp einem Jahr stellt die DHL in Berlin rund 350 Pakete täglich per Solarschiff zu - emissionsfrei über die Spree. Nun verlängert der Konzern das Projekt, baut die bisherige Route im Westen der Stadt aus und plant bereits eine neue im Südosten.

💪 Challenge der Woche

Sharing is Caring

Besonders in den Städten ist der Verkehr und die damit verbundenen Staus ein Dauerthema für Politik und Gesellschaft. 2022 gab es in Deutschland 48,5 Millionen Pkws. Das heißt 60% der Deutschen besitzen ein Auto.

Dabei gibt es viele gute Ideen und Alternativen zum privaten Pkw. Eine davon sind verschiedenen Carsharingmöglichkeiten. Informiere dich doch mal über solche Angebote in deiner Nähe und versuche diese an Stelle deines eigenen Pkws zu nutzen.

Du kannst durch die Teilnahme an unserer Carsharing Challenge einiges erreichen:

  1. CO₂-Emissionen reduzieren: Jede Fahrt mit einem Carsharing-Fahrzeug trägt zur Verringerung des CO₂-Ausstoßes und zur Verbesserung der Luftqualität in deiner Stadt bei.
  2. Geld sparen: Anstatt ein eigenes Auto zu besitzen, kannst du die Vorteile des Carsharings nutzen und Kosten für Versicherung, Wartung und Parkplatzgebühren sparen.
  3. Vielfältige Mobilitätsoptionen entdecken: Carsharing bietet dir Zugang zu einer Vielzahl von Fahrzeugen, einschließlich Elektroautos, Hybridfahrzeugen und mehr. Probiere verschiedene Modelle aus und entdecke neue Möglichkeiten der Fortbewegung.
  4. Stau und Parkplatzprobleme vermeiden: Mit Carsharing kannst du Fahrzeuge dann nutzen, wenn du sie benötigst, und musst dir keine Sorgen mehr über die Parkplatzsuche oder Verkehrsstaus machen.
  5. Die Carsharing-Community kennenlernen: Treffe Gleichgesinnte, die sich für nachhaltige Mobilität engagieren, und tausche Erfahrungen und Tipps aus. Gemeinsam können wir die Zukunft der Mobilität gestalten!

Vielen Dank fürs Lesen der KlimaGoodNews #38!

Wir freuen uns schon auf die nächste Ausgabe mit positiven Nachrichten für eine nachhaltige gemeinsame Zukunft.

Bis bald, euer 2zero KlimaGoodNews Team 💚

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