#15 KlimaGoodNews: Das bedeutet Verkehrsverlagerung für das Klima

#15 KlimaGoodNews: Das bedeutet Verkehrsverlagerung für das Klima
Photo by Robin Ooode / Unsplash

Der Verkehrssektor zählt zu den Hauptverursachern von CO2e-Emissionen und damit zu einem der stärksten Hebel, die wir zunehmend in Gang bringen können, um das Ziel der Treibhausgasneutralität zu erreichen. Dafür ist eine fundamentale Mobilitätswende notwendig, die eine Mischung aus Maßnahmen mit sich bringt, um einerseits den fossilen Verkehr einzuschränken und gleichzeitig alternative Fortbewegungsarten zu fördern.

Europaweit sind einige Städte, wie beispielsweise Brüssel, Paris und Oslo, bereits voraus, wenn es darum geht, Innenstädte autofrei zu gestalten und klimaneutrale Mobilität zu fördern. Auch in Berlin sind seit dieser Woche erneut Teile der Friedrichstraße für Autos gesperrt. Entgegen scharfer Kritik anderer Parteien, gab die Senatorin für Umwelt und Mobilität, Bettina Jarasch, diese Maßnahme offiziell bekannt.

Ambitionierte Entscheidungsträger:innen und Initiativen sind unabdingbar, um eine flächendeckende Mobilitätswende voranzubringen. Von weiteren Lichtblicken lest ihr in dieser Ausgabe!

aerial photography of road with cars
Photo by CHUTTERSNAP / Unsplash

Tempolimit = Klimaschutz

Eine neue Studie des Umweltbundesamtes (UBA) zeigt, dass ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen auf 120 km/h einen größeren Effekt hätte als bisher angenommen. Demnach könnten so 6,7 Millionen Tonnen CO2e ohne einen großen Kostenaufwand im Jahr eingespart werden. - Um diese Einsparung anderweitig zu erreichen, müssten bspw. 3 Millionen weitere Verbrenner durch Elektrofahrzeuge ersetzt werden. Lest hier mehr zur Studie!

Gleichzeitig werden derzeit auch die Stimmen nach Tempo 30 in Innenstädten stärker. Laut der Initiative für mehr “Lebenswerte Städte” mit Tempo 30 trete demnach täglich eine weitere Kommune in Deutschland der Initiative bei. Ziel ist es, die Kommunen frei entscheiden zu lassen, wo innerstädtisch Tempo 30 gelten soll - für die Umwelt und gegen Lärmbelastung. Derzeit kann Tempo 30 nur bei konkreten Gefährdungen oder vor sozialen Einrichtungen wie etwa Kitas und Schulen angeordnet werden.

aerial view of road surrounded by trees
Photo by Maurits Bausenhart / Unsplash

On Demand Shuttle auf dem Land…

…eine Lösung für das Problem der “letzten Meile”? (der finale Teil eines Transportes, bis vor die Haustür)

Der Ausbau des ÖPNV auf dem Land ist noch immer ein ungelöstes Problem, denn häufig ist dieser nicht wirtschaftlich und auch ein ungefüllter Bus trägt nicht dazu bei, dass dieses Verkehrskonzept umweltfreundlich wird.

Hier kommen On-Demand Shuttles ins Spiel. Wir erklären das Ganze anhand des Services „On-Demand Mobility für die Region Frankfurt/Rhein-Main”, einem der größten Anbieter mit E- oder Wasserstofffahrzeugen: Per App oder Telefon werden Start- und Endpunkt festgelegt. Die Preise orientieren sich am regulären Tarif für öffentliche Verkehrsmittel mit einem kleinen Aufschlag für den Komfort. Gleichzeitig werden andere Fahrgäste, die eine ähnliche Strecke fahren wollen, der eigenen Fahrt hinzugefügt, um noch mehr Emissionen zu sparen. Auch in anderen Regionen gibt es ähnliche Konzepte.

Lest hier mehr dazu.

bus beside road
Photo by Mollie Sivaram / Unsplash

🎊 Earthly Delights

Abwrackprämie für alte Motorräder in Uganda

Uganda wird ein großes Umtauschprogramm für den Klimaschutz starten. Wer sein altes Motorrad mit Verbrennungsmotor abgibt, bekommt ein neues Elektro-Motorrad aus ugandischer Produktion. Finanziert wird das Ganze durch Investor:innen, die im Gegenzug die Rechte am Ausbau der Ladeinfrastruktur erhalten.

Erst einmal sind die Motorräder für den Stadtverkehr gedacht, doch nach und nach soll die Ladeinfrastruktur auch auf das Land ausgeweitet werden.

Erwähnt werden sollte allerdings, dass das ganze Vorhaben aufgrund seiner Akteur:innen nicht ganz kritiklos verläuft. Zum einen liegt das an der Intransparenz wer die Investor:innen sind und zum anderen am Langzeit-Präsidenten Ugandas Yoweri Museveni, der seit 1986 nicht unumstritten im Amt verharrt.

Besonders von Vorteil für das gesamte Vorhaben könnte sich hier ein günstiger Strompreis durch den geplanten Ausbau der Solarenergie in Uganda erweisen. Denn dann wird sich der Umstieg auch finanziell für viele Menschen in Uganda lohnen.

💯 Zahl des Tages

100

Autofahrer:innen, die sich auf einer Plattform für Fahrgemeinschaften zum Arbeitsplatz anmelden und mehrmals Personen mitnehmen, sollen in Frankreich künftig 100€ erhalten. In Frankreich sind Fahrgemeinschaften noch nicht besonders verbreitet. Ziel des Programms ist es deshalb, nicht nur Menschen zu erreichen, die aus finanziellen Gründen Fahrgemeinschaften bilden, sondern auch ein Bewusstsein für diese Art des Transportes zu schaffen. Laut französischer Regierung sollen durch dieses Programm jährlich etwa 4,5 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden.

💪 Challenge der Woche

Sharing is Caring

Besonders in den Städten ist der Verkehr und die damit verbundenen Staus ein Dauerthema für Politik und Gesellschaft.

Fakt ist, 2022 gab es in Deutschland 48,5 Millionen Pkws. Das heißt 60% der Deutschen besitzen ein Auto!

Es gibt viele gute Ideen und Alternativen zum privaten Pkw. Auf eine davon bezieht sich unsere Challenge der Woche:

Sharing is Caring

Probiere doch mal deinen privaten Pkw stehen zu lassen und nutze Carsharing-Angebote. Vielleicht merkst du ja, dass du deine Wege auch ohne eigenes Auto oder sogar ganz ohne Fahrzeug schaffen kannst.